Hamas meldet Waffenstillstand
26. August 2014Nach siebenwöchigen Kämpfen haben sich Israel und die Palästinenser nach Angaben der radikalislamischen Hamas auf einen Waffenstillstand geeinigt. Die offizielle Bekanntgabe und der Beginn der unbefristeten Feuerpause würden noch an diesem Dienstag in Kairo erfolgen, wo beide Seiten zurzeit verhandeln, sagte ein Sprecher der Hamas in Gaza. Gespräche über weitergehende Themen, wie die Forderung der Hamas, die Blockade des Gazastreifens zu lockern, würden in einem Monat beginnen, sagte der Sprecher, der anonym bleiben will. Ein Sprecher von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wollte keinen Kommentar dazu abgeben.
Sitzung in Ramallah
Für den Abend (ab 18 Uhr MESZ) ist in Ramallah eine Sitzung der Spitzengremien von Palästinensischer Befreiungsorganisation (PLO) und der Fatah-Partei von Abbas anberaumt, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Dieser wollte dort auch eine weitreichende diplomatische Initiative erläutern, die er am Samstag in einem Fernsehinterview in Ägypten angekündigt hatte. Am Montag hatte Wasel Abu Jussef, Mitglied des PLO-Exekutivkomitees, dazu gesagt, die Palästinenserführung wolle, "dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine fest terminiertes Ende der israelischen Besatzung durchsetze".
Bekanntgabe am Abend
Ein ägyptischer Spitzenbeamter sagte, die Einigung auf den Waffenstillstand werde um 19 Uhr MESZ in Kairo bekanntgegeben. Das israelische Nachrichtenportal "Times of Israel" meldete, in dieser werde neben der langfristigen Waffenruhe auch die Unterstützung Kairos für die diplomatische Initiative der Palästinenserführung bei der UN bekannt gegeben.
Die blutige Konfrontation um den Gazastreifen hatte am 8. Juli mit einer israelischen Militäroffensive begonnen, die als Reaktion auf anhaltenden Raketenbeschuss aus dem Palästinensergebiet erfolgte. Mit sechs weiteren Toten stieg die Zahl der palästinensischen Opfer am Dienstag, dem 50. Tag der Konfrontation, auf 2137, darunter nach UN-Angaben 491 Kinder und 253 Frauen. Auf israelischer Seite wurden 64 Soldaten, drei israelische Zivilisten und ein thailändischer Landarbeiter getötet.
cr/re (afp, rtr, ap)