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Politik

Hamas-Sprecher verkündet Waffenruhe mit Israel

26. März 2019

Nach massivem Raketenbeschuss auf Israel und israelischem Bombardement im Gazastreifen meldet die Hamas eine unter Vermittlung Ägyptens ausgehandelte Feuerpause. Eine Bestätigung von israelischer Seite gibt es nicht.

Palästina | Israelischer Luftangriff auf Gaza Stadt
Feuerball über Gaza-Stadt nach israelischem LuftangriffBild: picture-alliance/A.A. Alkahlout

Die jüngsten Spannungen zwischen Israel und den Palästinensern waren am Montagmorgen von einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen ausgelöst worden. Das Geschoss schlug in einem Wohnhaus nördlich von Tel Aviv ein. Sieben Menschen wurden nach Krankenhausangaben verletzt, darunter drei Kinder.

Für Israel trägt die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas die Verantwortung für den Beschuss, die ihrerseits jede Verantwortung für den Raketenbeschuss von sich weist. Die Hamas habe kein Interesse an einer Konfrontation mit Israel, sagte Hamas-Sprecher Fausi Barhum der Nachrichtenagentur AFP. Später verkündete die Hamas eine Waffenruhe mit Israel, die umgehend in Kraft treten solle. Ägypten sei mit seinen Bemühungen um eine Feuerpause erfolgreich gewesen, sagte der Sprecher. Israel ließ die Äußerungen bis jetzt unkommentiert.

Hamas-Hauptquartier in Gaza schwer getroffen

Als Vergeltung für die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen hatte die israelische Luftwaffe zahlreiche Ziele in dem Palästinensergebiet angegriffen. Dabei wurde nach Angaben aus israelischen Sicherheitskreisen auch das Büro von Ismail Hanija getroffen, dem Chef der Hamas. Kampfjets hätten Raketen auf sein Hauptquartier in der Stadt Gaza abgefeuert, berichteten auch palästinensische Medien. Das Gebäude sei dabei vollkommen zerstört worden. Es gab keine Berichte zu möglichen Verletzten. Zuvor waren zwei weitere Gebäude der Hamas in Gaza bei Luftangriffen zerstört worden.

Von Gaza in Richtung Israel abgefeuerte Raketen am NachthimmelBild: Reuters/A. Cohen

Militante Palästinenser feuerten noch am Montagabend zahlreiche Raketen ins israelische Grenzgebiet. In mehreren Ortschaften im Umkreis des Gazastreifens heulten die Alarmsirenen, wie Israels Armee mitteilte. In der Grenzstadt Sderot wurde nach Medienberichten ein Haus direkt getroffen.

Die Hamas und der Islamische Dschihad bekannten sich zu diesen Angriffen, die sie als Reaktion auf das Vorgehen der israelischen Armee bezeichneten. Ob die Angriffe zeitlich vor der einseitig verkündeten Feuerpause stattfanden, ist unklar.

Aufruf zu Besonnenheit von UN und Deutschland

UN-Generalsekretär Antonio Guterres äußerte sich besorgt über die jüngsten Spannungen im Nahen Osten. Er verurteilte den Raketenangriff auf Israel und rief beide Seiten zur Zurückhaltung auf. Ähnlich äußerte sich die Bundesregierung. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes warnte vor "einer immer schwerer zu kontrollierenden Situation".

qu/kle (afp, rtr, dpa)

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