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Politik

G20-Krawalle: Fahndung in vier Ländern

29. Mai 2018

Im Juli 2017 überschatteten schwere Ausschreitungen den Hamburger G20-Gipfel. Seitdem ermittelt die Sonderkommission "Schwarzer Block" gegen Verdächtige. Nun durchsucht die Polizei Wohnungen in vier europäischen Ländern.

G20 Gipfel -Gewalt im Schanzenviertel
Randalierer und Aktivisten des Schwarzen Blocks ziehen am 7. Juli 2017 in Hamburg durch das Schanzenviertel Bild: picture-alliance/dpa/M.Scholz

Im Zuge der Ermittlungen zu den gewalttätigen G20-Ausschreitungen in Hamburg haben Polizisten am frühen Morgen Razzien in Italien, Spanien, Frankreich und der Schweiz gestartet. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei in Hamburg mitteilten, werden die Ermittler der Sonderkommission "Schwarzer Block" bei der Suche nach Verdächtigen von zahlreichen Polizeidienststellen sowie der europäischen Behörde Eurojust mit Sitz in Den Haag unterstützt. 

Mit der Maßnahme erhofft sich die Polizei in Hamburg vor allem neue Erkenntnisse zu den Krawallen an der Elbchaussee. Dort hatte am frühen Morgen des 7. Juli 2017 eine Gruppe von etwa 220 vermummten Personen innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Autos angezündet und mehrere Streifenwagen angegriffen. Innensenator Andy Grote (SPD) rückte die Ausschreitungen in die Nähe des Terrorismus. Die massiven Ausschreitungen überschatteten das Gipfeltreffen der wichtigsten Wirtschaftsmächte der Welt.

EU-Haftbefehl gegen Mann in Frankreich

In Frankreich fahnden die Ermittler nach einem Mann, für den die Staatsanwaltschaft Hamburg einen EU-Haftbefehl erwirkt hat. Nach Informationen des Norddeutschen Rundfunks (NDR) durchsuchte die Polizei unter anderem in Rom und Genua Objekte, darunter auch die Wohnung eines Mannes, der in Hamburg bereits wegen des Angriffs auf Polizeibeamte bei den Krawallen in der Sternschanze verurteilt worden war. Inzwischen gehen die Hamburger Ermittler davon aus, dass er auch an den Krawallen an der Elbchaussee beteiligt war.

Auch in Bremgarten in der Schweiz durchsuchten Beamte die Wohnräume eines 27-Jährigen, dessen Foto die Ermittler bereits im Zusammenhang mit den Elbchaussee-Krawallen veröffentlicht hatten. Der Mann wurde festgenommen. Zudem wurden laut NDR in Spanien im Großraum Madrid drei Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Insgesamt ermittelt die Sonderkommission dort gegen sieben Tatverdächtige, die bei den schweren Krawallen im Hamburger Schanzenviertel Polizeibeamte angegriffen haben sollen.

DNA-Spuren führen zu Verdächtigen

Wie der Soko-Leiter Jan Hieber dem "Hamburg Journal" mitteilte, hatten die Ermittler Videomaterial ausgewertet, dass mehrere Verdächtige mit den Ausschreitungen an der Elbchaussee in Verbindung bringe. Zudem ist es den Ermittlern nach eigener Aussage gelungen, durch Auswertung von DNA-Spuren Tatverdächtigen ihre Beteiligung an den Krawallen nachzuweisen.

Die Polizei hatte bereits am 13. April eine europaweite Fahndung nach 24 mutmaßlichen Randalierern eingeleitet. Das Bundeskriminalamt (BKA) habe eine Fahndungsliste mit Bildern von zwei Dutzend bisher unbekannten Personen an die durch das Landeskriminalrat Hamburg ausgewählten europäischen Staaten übersandt, hieß es in einer Antwort des Bundesinnenministeriums an die Linksfraktion, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe vor zwei Wochen zitierten.

kle/gri (dpa, ape, ard, ndr.de)

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