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Hamburger Speicherstadt wird Weltkulturerbe

5. Juli 2015

Die Hamburger Speicherstadt und das Kontorhausviertel gehören jetzt zum Weltkulturerbe. Der Naumburger Dom ist beim ersten Anlauf nicht in die Welterbeliste aufgenommen worden, bekommt aber eine zweite Chance.

Hamburg Speicherstadt Weltkulturerbe
Bild: picture-alliance/dpa/J. Schierenbeck

Baudenkmal: Die Hamburger Speicherstadt

03:52

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"Wir fühlen uns so gerührt und so erfreut", sagte die Hamburger Kultursenatorin Barbara Kisseler und bedankte sich bei den anderen Ländern für die Unterstützung. Die Hamburger Speicherstadt gilt als das größte zusammenhängende und einheitlich geprägte Speicherensemble der Welt. Es wurde von 1885 bis 1927 unter der Leitung von Franz Andreas Meyer in drei Bauabschnitten als größtes und modernstes Logistikzentrum seiner Zeit errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Speicherstadt zwar stark beschädigt, aber in der Nachkriegszeit weitgehend nach historischem Vorbild wieder aufgebaut.

Hamburgs erste, Deutschlands 40. Welterbestätte

Die Speicherstadt besteht aus 15 mehrgeschossigen Lagerhäusern und einer Reihe von Einzelbauten, die bis auf wenige Ausnahmen in Backsteinbauweise in neogotischem oder neoromantischem Stil errichtet wurden. Als zentraler Umschlagsort im Hamburger Hafen ist die Speicherstadt eingebettet in ein System aus Kanälen, Brücken, Bahnverbindungen und Pflasterstraßen. Wo früher Importgüter wie Kaffee, Kakao und Tee gelagert wurden, haben sich heute Mode- und Werbefirmen sowie zahlreiche Touristenattraktionen angesiedelt.

Das Hamburger Kontorhausviertel nördlich der Speicherstadt entstand in den 1920er und 1930er Jahren und besteht aus teilweise blockfüllenden Gebäuden mit Klinkerfassaden. Dominiert wird es von dem von Fritz Höger zwischen 1922 und 1924 geschaffenen Chilehaus. Mit seiner an einen Schiffsbug erinnernden Spitze und der charakteristischen Detaillierung der Fassade gilt es als eine Ikone des Expressionismus in der Architektur.

Deutschland hat damit 40 Welterbestätten. Dazu zählen unter anderem der Kölner Dom, der Industriekomplex Zeche Zollverein in Essen und grenzübergreifend das Wattenmeer. Der Naumburger Dom ist beim ersten Anlauf nicht in die
Welterbeliste aufgenommen worden, bekommt aber eine zweite Chance. Die Naumburger können ihren Antrag überarbeiten und neu einreichen, wie die Unesco am Sonntag (05.07.2015) in Bonn beschloss.

Die UNESCO hatte bei ihrer jährlichen Konferenz in Bonn bereits am Samstag (04.07.2015) elf weitere Stätten auf die Welterbeliste aufgenommen. Dazu gehören die Weinbauparzellen im französischen Burgund und die Weinberge der Champagne, der Botanische Garten in Singapur, die Festungsmauern der Kurdenmetropole Diyarbakir in der Türkei sowie Stätten im Iran, in Dänemark, China, Südkorea sowie in der Mongolei.

az/qu (dpa)

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