1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Hamburger SV blamiert sich in Osnabrück

13. August 2017

Pokal-Sensation in Osnabrück: Der Drittligist schmeißt den Hamburger SV aus dem Rennen und stürzt den Bundesliga-Dino eine Woche vor Saisonstart in die Krise. Auch Augsburg patzt bei einem Klub aus der 3. Liga.

VfL Osnabrück - Hamburger SV
Bild: picture-alliance/dpa/F. Gentsch

Nicht schon wieder! Endlich sollte es mal keine Pleiten-Saison geben, doch noch vor dem ersten Punktspiel in der Bundesliga herrscht beim Hamburger SV wieder Krisenstimmung. In der ersten Runde des DFB-Pokals gab es für den HSV bei Drittligist eine verdiente 1:3 (0:1)-Pleite. Dabei spielten die Hamburger nach dem frühen Platzverweis gegen Marcel Appiah (19. Minute) anderthalb Halbzeiten lang in Überzahl. Dennoch schlugen die Hausherren dreimal zu: Halil Safran schoss die Osnabrücker in Front (39.), Marc Heider (61.) und Ahmet Arslan (71.) erhöhten auf 3:0, bevor der HSV antwortete: Bobby Wood verwandelte einen Handelfmeter zum 1:3 aus Sicht der Hamburger (74.). Doch dabei blieb es bis zum Schluss.

"Warum es immer dem HSV passiert, kann ich auch nicht sagen", sagte Gisdol: "Wir hatten gefühlt 80 Prozent Ballbesitz. Unser Passspiel war aber unsauber und die wenigen Chancen des Gegners haben wir schlecht verteidigt. Nach der Roten Karte waren wir in der Defensive nicht mehr konsequent genug." Auch Gisdols Spieler haderten mit ihrer schwachen Vorstellung."Wenn man vorne seine Chancen nicht nutzt, wird man hinten bestraft. Das Hauptproblem war, dass wir es nicht geschafft haben, nach dem Rückstand ruhig weiterzuspielen", sagte HSV-Neuzugang André Hahn nach der Pleite. "Uns fehlt die Selbstverständlichkeit, einfach ein Tor zu schießen."

Magdeburg mit spätem Doppelschlag

Manchmal wiederholt sich Geschichte - auch im Fußball: Wie bereits vor drei Jahren hat der FC Augsburg seine Erstrundenpartie beim 1. FC Magdeburg verloren. Der FCA musste sich mit 0:2 (0:0) geschlagen geben. Im stimmungsvollen Hexenkessel von Magdeburg konnte man keinen Klassenunterschied feststellen. Immer wieder musste Augsburgs Torwart Marwin Hitz in brenzligen Situationen eingreifen und das 0:0 retten. Das funktionierte bis kurz vor Spielende. Dann war FCM-Torjäger Christian Beck zur Stelle und machte das 1:0 (87.).

Sturmlauf ins Glück: Mit einem Konter setzten die Spieler des 1. FC Magdeburg gegen Augsburg den SchlusspunktBild: picture-alliance/dpa/K.-D. Gabbert

Als Augsburg danach alles nach vorne warf und auch Hitz bei einem Eckstoß im gegnerischen Strafraum auftauchte, setzte Magdeburg mit einem Konter auf das leere Augsburger Tor den Schlusspunkt. Zunächst versuchte es Felix Lohkemper mit einem Flachschuss von der Mittellinie, er traf aber nur den Pfosten. Glück für den FCM: Tobias Schwede war hinterher gesprintet und konnte zum 2:0-Endstand abstauben (90.+1).

Nur knapp an einer Blamage vorbeigeschrammt ist Aufsteiger VfB Stuttgart. Bei Regionalligist Energie Cottbus quälte sich der VfB zu einem 4:3 im Elfmeterschießen. Nach der Verlängerung hatte es 2:2 (2:2, 0:2) gestanden. Als fünfter Cottbuser Schütze setzte Benjamin Förster den entscheidenden Elfmeter neben das Tor. Eine bittere Niederlage für Cottbus, das 20 Jahre nach dem verlorenen Pokalfinale gegen Stuttgart (0:2) den "Geist von 1997" beschworen hatte und in blau-roten Retrotrikots auflief. Fabio Viteritti (5.) und Maximilian Zimmer (28.) hatten für eine verdiente Zwei-Tore-Führung gesorgt. Doch nach der Pause gelang Stuttgart durch Josip Brekalo (49.) nach sehenswertem Solo und dank eines Eigentors von José-Junior Matuwila (77.) der Ausgleich. In der Verlängerung war dann wieder der Viertligist stärker, verpasste es aber, den wankenden Favoriten auszuknocken.

Leipzig überlegen, Stuttgart mit Glück

Besser als Augsburg und der HSV machte es der RB Leipzig, der sich bei Sechstligist Sportfreunde Dorfmerkingen klar mit 5:0 (1:0) durchsetzte. Die Gäste gingen durch Marcel Sabitzer in Führung (4.), spielten gegen die respektlosen Amateure dann aber unkonzentriert. Timo Werner scheiterte mit einem Foulelfmeter an Torhüter Christian Zech (25.). Nach dem zweiten Treffer von Sabitzer (47.) ging dem Sechstligisten zusehends die Puste aus. Die weiteren Tore erzielten Werner (56.), Yussuf Poulsen (59., Foulfmeter) und Naby Keita (65.).

Der Bonner SC hält gegen Hannover gut dagegenBild: picture-alliance/dpa/I.Fassbender

Eine Runde weiter ist auch Bundesliga-Aufsteiger Hannover 96. Nachdem sich die 96er beim Regionalligisten Bonner SC schwer taten, wurde es am Ende mit 6:2 (1:1) sehr torreich. Bonns Stürmer Lars Lokotsch brachte den Außenseiter mit einem Schuss ins lange Eck in Führung (20.). Niclas Füllkrug schob den Ball nach Vorarbeit von Felix Klaus aus kürzester Distanz zum Ausgleich ins Tor (34.). Nach exakt einer Stunde legte abermals Klaus frei vor Bonns Torwart Alexander Monath auf, diesmal hatte Martin Harnik keine Mühe. Füllkrug traf in der 74. Minute erneut, ehe es Nico Perrey (83.) mit einem sehenswerten Hackentor noch einmal spannend machte. Kenan Karaman (90.), Sebastian Maier (90.+2) und erneut Harnik (90.+3) sorgten am Ende für klare Verhältnisse.

Ganz knapp gewann der VfL Wolfsburg. Beim Viertligisten SC Norderstedt setzte sich der Bundesligist mit 1:0 (0:0) durch. Das entscheidende Tor erzielte Ignacio Camacho per Kopf nach einem Eckball (60.).

 

Die weiteren Partien im Stenogramm:

FC Nöttingen - VfL Bochum 2:4 (0:2)
0:1 Görkem Saglam (1.), 0:2 Lukas Hinterseer (3.), 1:2 Timo Brenner (51./FE), 1:3 Lukas Hinterseer (65.), 1:4 Lukas Hinterseer (74.), 2:4 Mario Bilger (85.), 2:5 Jannik Bandowski (87.)

SV Morlautern - SpVgg. Greuther Fürth 0:5 (0:2)
0:1 Philipp Hofmann (16.), 0:2 Philipp Hofmann (18.), 0:3 David Raum (59.), 0:4 Serdar Dursun (85.), 0:5 Sebastian Ernst (86.)

1860 München - FC Ingolstadt 1:2 (0:1)
0:1 Dario Lezcano (20.), 1:1 Felix  Weber (66.), 1:2 Stefan Kutschke (83., FE)

1. FC Schweinfurt - SV Sandhausen 2:1 (0:1)
0:1 Lucas Höler (11.), 1:1 Marius Willsch (53.), 2:1 Steffen Krautschneider (62.)

1. FC Saarbrücken - Union Berlin 1:2 (1:1, 1:1) n.V.
0:1 Fabian Schönheim (23.), 1:1 Kevin Behrens (40.), 1:2 Simon Hedlund (101.)

Wehen Wiesbaden - Erzgebirge Aue 2:0 (2:0)
1:0 David Blacha (4.), 2:0 Stephan Andrist (7.)

Die gesamte erste Hauptrunde des DFB-Pokals gibt es hier in der Übersicht.

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen