Hamilton erneut der Schnellste
2. April 2016Alles wie in Australien: Silber vor Rot und keine zusätzliche Spannung durch den neuen Modus. Weltmeister Lewis Hamilton sicherte sich im zweiten Qualifying nach dem umstrittenen Ausscheidungsprinzip den ersten Startplatz für den Großen Preis von Bahrain, seinem Teamkollegen Nico Rosberg blieb nur der zweite Rang. Wie beim Saisonauftakt in Melbourne folgten die Ferrari von Sebastian Vettel und dem Finnen Kimi Räikkönen in Startreihe zwei.
"Ich hatte ein paar Probleme, heute eine perfekte Runde hinzubekommen. Aber als es zählte, war ich da", sagte Hamilton nach seiner 51. Pole. Rosberg nahm die knappe Niederlage gelassen: "Das ist die Strecke, auf der die Pole Position vielleicht am wenigsten Bedeutung hat, weil es hier immer enge Duelle gibt."
Mercedes-Dominanz
Das Weltmeister-Team Mercedes unterstrich damit seine Favoritenrolle auf den Rennsieg in der Wüste. Vettel lag bereits gut fünf Zehntel hinter Hamilton, der in Bahrain 2014 und 2015 siegte - und anschließend auch den WM-Titel gewann. "Ich hoffe, uns gelingt ein ähnlich guter Start wie in Melbourne", sagte Vettel und übte sich in Optimismus. Beim Saisonauftakt war der 28-Jährige an den Silberpfeilen vorbeigeschossen und lag lange auf Siegkurs.
Force-India-Pilot Nico Hülkenberg wurde Achter, muss aber als Preis für seinen guten Startplatz mit gebrauchten Reifen starten - als Neunter hätte er nach dem neuen Reglement einen neuen Satz aufziehen können. Pascal Wehrlein sicherte sich im Manor den bemerkenswerten 16. Startplatz unter 22 Fahrern. "Ich bin sehr zufrieden. Und morgen soll es weiter nach vorne gehen", sagte Wehrlein beim Fernsehsender RTL.
Ecclestone-Kritik
Auf dem Prüfstand war - wie schon in Melbourne - der neue, höchst umstrittene Modus, demzufolge ab einer bestimmten Zeit in den drei Qualifikationsabschnitten alle 90 Sekunden der Langsamste raus ist. Die erhoffte große Action hielt sich erneut stark in Grenzen, über das Format soll an diesem Sonntag noch einmal abgestimmt werden. Nach dem neuen Modus scheiden nicht mehr die letzten sechs, sondern die letzten sieben Fahrer nach ersten Abschnitt aus.
Unterdessen machte Bernie Ecclestone erneut die Mercedes-Dominanz für die Misere der Formel 1 mitverantwortlich. "Das Problem, das wir jetzt haben ist, dass Mercedes so gut ist. Sie qualifizieren sich als Erster und Zweiter und beenden die Rennen auf eins und zwei", sagte der 85 Jahre alte Geschäftsführer der Formel 1 am Samstag im Fahrerlager von Bahrain. Die Überlegenheit von Mercedes begann mit der Einführung der neuen sogenannten Power Units, Turbo-Motoren mit zusätzlichem Hybridantrieb. Die neuen Motoren würden die Formel 1 "langsam aber sicher zerstören", wiederholte Ecclestone auch seine Kritik an den neuen Triebwerken.
ck/og (sid, dpa)