Daniel Ricciardo trank seinen Champagner aus dem Schuh, Lewis Hamilton winkte gut gelaunt in die Menge und Max Verstappen grinste verlegen - die Siegesfeier beim Großen Preis von Deutschland in Hockenheim fiel wie immer feucht-fröhlich aus, fand aber ohne deutsche Beteiligung statt. Mercedes-Pilot Lewis Hamilton sicherte sich seinen sechsten Sieg der letzten sieben Rennen und geht nun mit einem satten Vorsprung von 19 WM-Punkten in die Sommerpause. Auf Rang zwei fuhr Ricciardo, dahinter ordnete sich Red-Bull-Teamkollege Verstappen ein. Erst in vier Wochen (28. August) geht es im belgischen Spa mit dem 13. von 21 Saisonrennen weiter.

Katastrophen-Start von Rosberg

Dabei hatte es eigentlich gut ausgesehen für Nico Rosberg: Er sicherte sich bei seinem Heim-Rennen die Pole Position. Doch wie schon in Ungarn konnte er diese nicht ins Ziel fahren - schon auf den ersten Metern musste er sowohl Hamilton als auch die beiden Red Bulls von Ricciardo und Verstappen ziehen lassen. Ein miserabler Start in das Rennen, das für Rosberg nicht besser wurde: Nach einem lahmen Reifenwechsel lieferte er sich ein hartes Duell mit Verstappen, was von der Rennleitung mit einer Fünf-Sekunden-Strafe geahndet wurde. "Ich habe voll eingeschlagen, ich verstehe das nicht", rechtfertigte sich Rosberg, während Verstappen schimpfte: "Er hat mich von der Strecke gedrängt."

Die Strafe musste Rosberg beim nächsten Stopp in der Box absitzen, damit zogen die Red Bulls wieder an ihm vorbei. Der Deutsche ist nun seit vier Rennen ohne Sieg. Noch länger ohne Rennerfolg ist Sebastian Vettel, der in seinem Ferrari von Rang sechs aus auf den fünften Platz fuhr. Nico Hülkenberg im Force India belegte Platz sieben, Pascal Wehrlein bei seiner Deutschland-Premiere Rang 17.

"Es hat nicht viel geklappt, es war ein harter Tag", sagte ein sichtlich geknickter Rosberg beim Fernsehsender Sky und gab an, er habe "keine Ahnung", warum der Start daneben ging: "Der Probestart war gut." Nutznießer Hamilton erklärte dagegen zufrieden: "Es war ein toller Start, und danach habe ich keinen einzigen Fehler gemacht. Darüber freue ich mich von Herzen. Im Qualifying lief es nicht gut, aber ich habe das Glas immer als halb voll betrachtet".

Deutschland-Grand-Prix vor dem Aus

Ob es auch in Zukunft noch regelmäßig Formel-1-Rennen in Deutschland geben wird, ist ungewiss. Nur noch für 2018 besteht ein Vertrag mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone. Erst im vergangenen Jahr war der Große Preis von Deutschland am Nürburgring ersatzlos gestrichen worden.

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