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Hamilton siegt in Sotschi

Stefan Nestler (mit dpa und sid)11. Oktober 2015

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton feiert in Russland seinen neunten Saisonsieg. Sebastian Vettel wird im Ferrari Zweiter. Für Nico Rosberg endet das Rennen mit einer Riesenenttäuschung. Gefeiert wird bei Mercedes trotzdem.

Russland Präsident Putin (2.v.r.) gratuliert Sieger Hamilton (r.), Vettel (l.) applaudiert. Foto: Getty Images
Russland Präsident Putin (2.v.r.) gratuliert Sieger Hamilton (r.), Vettel (l.) applaudiertBild: Getty Images/L. Baron

Pechvogel Nico Rosberg und Sebastian Vettel können Lewis Hamilton im WM-Rennen kaum noch stoppen. Dank seines Siegs beim Großen Preis von Russland kann der britische Mercedes-Pilot im Optimalfall sogar schon in zwei Wochen in den USA vorzeitig seinen insgesamt dritten Titeltriumph feiern. Hamilton profitierte in Sotschi aber auch vom Riesenpech seines Formel-1-Teamkollegen Nico Rosberg, der wegen eines gebrochenen Gaspedals früh aufgeben musste. Ferrari-Rivale Vettel feierte als Zweiter zwar seinen nächsten Podestplatz, verlor im WM-Kampf aber weitere wertvolle Punkte. Dritter wurde überraschend der Mexikaner Sergio Perez, der damit den ersten Podestplatz für sein Team Force India in diesem Jahr holte.

Knall am Ende

Perez war der lachende Dritte bei einem harten Zweikampf in der Schlussrunde zwischen Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas im Williams. Bottas krachte in die Reifenstapel. Räikkönen brachte sein beschädigtes Auto zwar noch über die Ziellinie, wurde jedoch nur Fünfter, weil ihn neben Perez auch Williams-Pilot Felipe Massa noch überholte.

Bis gut eine Stunde nach Rennende sah es immerhin so aus, als könnte Ferrari den Kampf um die Konstrukteurswertung damit noch einmal vertagen. Dann entschied sich die Rennleitung, Räikkönen für seine Aktion mit einer 30-Sekunden-Zeitstrafe zu belegen. Der Finne wurde so als Achter gewertet. Damit holten Räikkönen und der zweitplatzierte Sebastian Vettel in Sotschi zusammen drei Punkte weniger als Sieger Lewis Hamilton. Genau dieses Ergebnis benötigte Mercedes zum vorzeitigen Gewinn der Konstrukteursweltmeisterschaft. Wie im Vorjahr feiern die Silberpfeile den Team-Triumph damit in Sotschi.

Rosberg: "Das ist nicht lustig"

In der Fahrer-Wertung ist der Titelverteidiger Hamilton kaum noch einzuholen. Der 30-Jährige hat vier Rennen vor Saisonschluss 302 Punkte auf dem Konto, 66 mehr als der neue Gesamtzweite Vettel (236 Punkte). Rosberg (229) fiel durch sein Ausscheiden auf Rang drei zurück. Für den Deutschen endete das Russland-Rennen, in das er von der Pole Position aus gestartet war, mit einer "Riesenenttäuschung", wie er frustriert feststellte: "Wenn normale Sachen brechen, kann ich nicht Weltmeister werden." In der neunten Runde musste der Deutsche aufgeben, weil sein Gaspedal gebrochen war. "Das ist nicht lustig, das ist gefährlich", sagte Rosberg. Mercedes verpasste durch Rosbergs frühes Aus die vorzeitige Titelverteidigung in der Konstrukteurswertung.

Startunfall von Hülkenberg

Für den dritten deutschen Rennfahrer im Feld, Nico Hülkenberg, war bereits nach dem Start Schluss. Der Force-India-Pilot drehte sich ohne Fremdverschulden, der Schwede Marcus Ericsson krachte in Hülkenbergs Rennauto. Zu denen, die das Rennen nicht beendeten, gehörte auch der Spanier Carlos Sainz. Der Toro-Rosso-Pilot hatte einen schweren Unfall im Samstagstraining mit viel Glück unverletzt überstanden. Die Rennkommissare ließen ihn starten. In der 47. Runde schied der Spanier wegens eines Bremsdefektes aus.

Alles richtig gemacht: Weltmeister Lewis Hamilton ist die Titelverteidigung kaum noch zu nehmen.Bild: Getty Images/AFP/A. Memenov

Hamilton auf Platz drei der ewigen Bestenliste

Für Sieger Lewis Hamilton war es der 42. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere. Damit zog er in der ewigen Formel-1-Bestenliste mit Sebastian Vettel auf Rang drei gleich. Mehr Siege haben in der Geschichte der Königsklasse nur Rekordweltmeister Michael Schumacher (91) und der Franzose Alain Prost (51) gefeiert. Hamilton kann seinen dritten WM-Triumph in zwei Wochen in Austin perfekt machen, wenn er erneut gewinnt und Vettel nicht über Platz drei hinauskommt. "Ich habe gehofft, dass ich Lewis noch kriegen könnte, aber er war zu schnell", räumte Vettel nach dem Rennen ein. Hamilton trauerte ein wenig dem entgangenen Duell mit seinem Mercedes-Teamkollegen Rosberg nach. "Ich hatte mich auf einen Fight gefreut", sagte der Brite. "Es ist schade, dass wir uns kein Rennen liefern konnten - auch für das Team."

Wenn Sie noch einmal in das Rennen in Sotschi eintauchen wollen, können Sie im Liveticker nachlesen:

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