Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde das deutsche Wort "hamstern" international bekannt. Mit den Nagern hat es nichts zu tun - aber mit zwei Weltkriegen.
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Hamstern, stibitzen, schnabulieren: kuriose deutsche Verben
Mit Beginn der Corona-Pandemie begannen die Leute in Deutschland zu "hamstern": Es gibt noch mehr seltsame Verben.
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Hamstern
Zu Beginn der Corona-Krise kauften die Deutschen die Regale der Supermärkte leer: Toilettenpapier, Seife und Konserven wurden "gehamstert". Man sorgt für Notzeiten vor - ähnlich wie ein Hamster, der sich die Backen vollstopft.
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Verplempern
Man kann Geld verplempern: im Sinne von verprassen, vergeuden. Oder Zeit totschlagen, unnütz vertun - auch das ist verplempern. Das Verb kommt aus der Umgangssprache, ist aber im Duden gelistet. Es geht auf das Wort "plampen" aus dem 16. Jahrhundert zurück: baumeln, müßig einhergehen, so das Digitale Wörterbuch der Deutschen Sprache (DWDS).
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Stibitzen
Wer hat nicht schon einmal einen Apfel vom Baum stibitzt, einen frischgebackenen Keks oder Pommes vom Nachbarteller? Stibitzen bedeutet, dass man (mehr oder weniger unbeobachtet) stiehlt, allerdings etwas von geringem Wert. Die Wortherkunft ist ungeklärt, das Verb war allerdings schon im 18. Jahrhundert in der Studentensprache gebräuchlich. Alternativ passt auch "mopsen".
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Schnabulieren
Wenn man etwas Leckeres verspeist, dann schnabuliert man genüsslich. In diesem Wort aus der Umgangssprache verbirgt sich der "Schnabel" - und das Küken auf dem Foto schnabuliert die Leckerbissen ja offensichtlich auch mit großem Appetit.
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Bauchpinseln
Jemandem sagen, was er hören möchte, sich einschmeicheln, um einen guten Eindruck zu machen, Honig ums Maul schmieren (auch ein schönes Bild!), endlose Likes und Smilies in sozialen Netzwerken - das alles bedeutet bauchpinseln. Gebräuchlicher noch in der Form: sich "gebauchpinselt" fühlen.
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Verbaseln
Wo habe ich nur meine Brille hingelegt? Wer umgangssprachlich etwas verbaselt, hat es je nach Kontext entweder verlegt und findet es nicht wieder. Oder eine Aufgabe ist gründlich schiefgegangen. Das dazugehörige Adjektiv "baselig" ist vor allem im Norden Deutschlands verbreitet.
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Betüddeln
Aus dem Plattdeutschen "tüdeln" (binden) entwickelte sich das Verb "betüddeln", was umgangssprachlich so viel heißt wie verhätscheln, umsorgen oder verwöhnen. Betüddelt werden auch diese Schwäne, die alljährlich von der Hamburger Alster in ihr Winterquartier gebracht werden. Das Verb steht bisher nicht im Duden.
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Verarschen
Täuschen, foppen, verhöhnen, aufziehen, zum Narren halten, einen Bären aufbinden, veräppeln: Das sind nur einige Synonyme für das geläufige, aber saloppe Verb "verarschen". Es ist eine Ableitung des Verbs "arschen", wiederum von Arsch, umgangssprachlich für Hinterteil.
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Durchwurschteln
Das saloppe Verb "durchwurschteln" bedeutet so viel wie lavieren, sich behelfen, ohne Plan irgendwie zurechtkommen. Wurschteln ist nicht zielgerichtet, sondern ein Vorgehen ohne Plan. Zum Ziel kommt man in der Regel aber trotzdem.
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In Deutschland waren nach Beginn der Corona-Pandemie manche Supermarktregale wie leergefegt: Wochenlang gab es kaum Toilettenpapier oder Seife zu kaufen, auch Nudeln und Konserven waren Mangelware. Viele Menschen waren in Panik und bunkerten, was sie konnten: Das Wort "hamstern" war auch in den Medien omnipräsent.
"Hamsterfahrten" aufs Land
Panikkäufe gab es in Deutschland schon vor mehr als 100 Jahren. In Erwartung des Ersten Weltkriegs kauften die Menschen vor allem haltbare Lebensmittel, weit über ihren Bedarf hinaus. Und nach dem Zweiten Weltkrieg machten die Städter massenhaft per Zug, zu Fuß oder mit dem Rad sogenannte "Hamsterfahrten" aufs Land.
Anders als in der Corona-Pandemie 2020 ging es damals nicht um vorsorgliche Lagerhaltung, sondern ums nackte Überleben: Die Menschen tauschten bei den Bauern Wertgegenstände wie Schmuck, Kleidung und Haushaltsgegenstände gegen Kartoffeln, Speck, Obst und Gemüse.
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