Handelsstreit: China droht USA mit "Kampf bis zum Ende"
14. Oktober 2025
Chinas Handelsministerium teilte in Peking mit, die Volksrepublik bleibe im "Handels- und Zollkrieg" mit den USA konsequent bei ihrer Position: Sollte "gekämpft" werden, werde man dies bis zum Ende tun. Seitens der chinesischen Regierung stehe die Tür für Verhandlungen aber nach wie vor offen.
Anlass für die Äußerungen war die Drohung von US-Präsident Donald Trump vor wenigen Tagen, ab dem 1. November Importe aus China in die Vereinigten Staaten generell mit einem zusätzlichen Zoll von 100 Prozent zu belegen. Die Volksrepublik hatte zuvor weitere Beschränkungen für die Ausfuhr Seltener Erden angekündigt. Hierbei handelt es sich um wichtige Rohstoffe für Industrieunternehmen in vielen Branchen der Welt.
China ist bei den Seltenen Erden - die beispielsweise in Smartphones, Brennstoffzellen, medizinischen Geräten wie Röntgenapparaten, in LCD-Bildschirmen, Batterien oder Motoren eingesetzt werden - globaler Marktführer.
Streit um Seltene Erden
Am Sonntag hatte der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer dem Fernsehsender Fox News gesagt, China habe die US-Regierung nicht über die neuen Exportkontrollen auf Seltene Erden benachrichtigt. "Als wir das aus öffentlichen Quellen erfuhren, baten wir die Chinesen um ein Telefongespräch, und die haben das verschoben", sagte er.
China habe diesen Umstand zur Kenntnis genommen, teilte wiederum das Handelsministerium in Peking mit. Die Exportkontrollen seien rechtskonform und bedeuteten kein Ausfuhrverbot. Anträge, welche die Anforderungen erfüllten, würden genehmigt, hieß es.
Unternehmen klagen jedoch schon länger darüber, dass die komplizierten Antragsverfahren Wochen und Monate dauerten, ohne Garantie auf eine Genehmigung am Ende.
In Peking hieß es weiter, die USA könnten nicht einerseits verhandeln wollen und andererseits neue Restriktionen androhen. Man fordere die Regierung in Washington dazu auf, einen ernsthaften Verhandlungswillen zu zeigen.
Neue Front im Handelskonflikt - die Seeschifffahrt
Darüber hinaus traten im Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften nun von China angekündigte Hafengebühren für US-Frachtschiffe in Kraft. Die Sonderabgaben würden auf Schiffe erhoben, die sich in US-Besitz befinden, von den USA betrieben, gebaut oder beflaggt werden. Gleichzeitig wies die Regierung in Peking darauf hin, in China gebaute Schiffe sowie solche, die nur zu Reparaturzwecken anlegten, seien davon ausgenommen.
In den USA gelten von diesem Dienstag an ebenfalls Sonderabgaben für chinesische Seeschifffahrtskonzerne, deren Frachter von Weihnachtsspielzeug bis hin zu Rohöl alles transportieren. Die Trump-Regierung hatte bereits Anfang des Jahres damit gedroht, Hafengebühren auf Frachtschiffe in chinesischem Besitz sowie auf in China gebaute oder in China beflaggte Transportschiffe zu erheben. Damit sollten die Dominanz Chinas in der globalen Schifffahrtsindustrie verringert und der Schiffbau in den USA gestärkt werden.
Asiatische Börsen auf Talfahrt
Die jüngsten Entwicklungen verschreckten auch die Anleger an den asiatischen Aktienmärkten. Nach einem langen Wochenende brach in Tokio der Nikkei-Index um fast drei Prozent auf 46.761 Punkte ein. In China gaben die Börsen anfängliche Gewinne ebenfalls wieder ab. Auch in Taiwan und Südkorea drehten die Indizes ins Minus.
se/pgr (rtr, dpa, afp, ap)