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Hannah-Arendt-Preis für Pussy Riot

27. November 2014

Zwei Mitglieder der russischen Punkband Pussy Riot erhalten die Auszeichnung für "politisches Denken". Die Jury würdigte den Mut der Aktionskünstlerinnen für demokratische Werte zu kämpfen.

Pressekonferenz der Band Pussy Riot in Berlin
Bild: picture-alliance/dpa

Trotz Verfolgung hätten Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina "auf dem Höhepunkt der Demonstrationen gegen die Wiederwahl Putins als weiteren Schritt einer autoritären Wende den Widerstand ins geistige Zentrum des neuen großrussischen Machtgebildes" gewagt, begründete die siebenköpfige Jury ihre Entscheidung. Die beiden Russinnen waren nach einem Auftritt in der Moskauer Erlöserkathedrale im Jahr 2012 zu Straflager und Zwangsarbeit verurteilt worden. Den Hannah-Arendt-Preis erhalten sie stellvertretend für alle, die sich politischen Repressalien nicht beugen.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde der ukrainische Schriftsteller Juri Andruchowytsch, der als eine wichtige literarische Stimme der Demokratie-Bewegung seiner Heimat gilt. Der 54-Jährige sei ein Schriftsteller in der Tradition der Einmischung in die öffentlichen Angelegenheiten, so die Jury. Mit der Ehrung wolle sie ihren Respekt für seine Mitstreiter für eine demokratische und unabhängige Ukraine ausdrücken. Die Entscheidung wurde am Donnerstag (27.11.2014) vom Bremer Senat bekanntgegeben.

Bekannte Preisträger

Alle drei Preisträger wenden sich nach Auffassung der Jury gegen den Versuch, in der Ukraine und in Russland alte Herrschaftsverhältnisse wiederherzustellen und die politischen Freiheiten abzuschaffen. Der mit 10.000 Euro dotierte Hannah-Arendt-Preis wird am 5. Dezember im Bremer Rathaus überreicht.

Juri Andruchowytsch, das Gesicht der ukrainischen Literatur in DeutschlandBild: DW/B. Cöllen

Er erinnert an die 1975 verstorbene deutsch-jüdische Politologin Hannah Arendt, die sich stets für die Freiheit in der Politik einsetzte. Er wird von der Heinrich Böll-Stiftung und dem Bremer Senat gestiftet und seit 1995 alljährlich vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem die russische Menschenrechtlerin Jelena Bonner und der frühere Beauftragte für die Stasi-Unterlagen und jetzige Bundespräsident Joachim Gauck.

suc/az (epd, kna/ tagesanzeiger)

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