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Politik

Hannoveraner dürfen ohne Fahrschein fahren

30. November 2019

"Freie Fahrt für freie Bürger": Der einstige Slogan der Autofahrer-Lobby gilt in Niedersachsen für ÖPNV-Nutzer. Auch andere deutsche Regionen wollen die Menschen im Advent locken - weg vom Auto, hin zum Klimaschutz.

Deutschland Hannover Kostenloser Nahverkehr
Bild: picture-alliance/dpa/S. Schuldt

Mehrere deutsche Städte bieten an diesem Samstag vor dem ersten Advent die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs an. Entsprechende Aktionen gibt es unter anderem in Hannover, Münster und Karlsruhe. Damit sollen an dem traditionell stauträchtigen Wochenende Bürger zum Umstieg auf Bus und Bahn bewegt werden.

"Wenn wir den Klimaschutz ernst nehmen wollen und die Verkehrswende gelingen soll, braucht es auch Mut zum Ausprobieren", erklärte der Vorstandschef des Hannoveraner Verkehrsunternehmens Üstra, Volkhardt Klöppner. Der Verkehrsdezernent der Region Hannover, Ulf-Birger Franz betonte im Vorfeld den Testcharakter der Aktion. Es solle ausprobiert werden, "wie die Bürgerinnen und Bürger auf ein solches Angebot reagieren" und ob vor allem bisherige Nichtnutzer zum Umstieg bewegt werden könnten.

"In dieser Größenordnung einmalig"

Dazu waren in Hannover auch Befragungen von Fahrgästen geplant. Das Verkehrsangebot in der Region wurde deutlich verstärkt. Nach Angaben der Landeshauptstadt ist die Aktion in dieser Größenordnung bisher deutschlandweit einmalig. Hannover wird seit Donnerstag von dem Grünen-Oberbürgermeister Belit Onay regiert, die kostenlose Aktion des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) war allerdings schon länger geplant.

Im baden-württembergischen Karlsruhe und im westfälischen Münster ist die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs sogar an allen Adventssamstagen kostenfrei. Auswärtige Besucher wurden in beiden Städten aufgerufen, Park-and-Ride-Plätze am Stadtrand zum Umstieg auf Busse zu nutzen. Dafür wurden teilweise zusätzliche Parkmöglichkeiten ausgewiesen. Auch in anderen Regionen gibt es ähnliche Aktionen, beispielsweise im Raum Heilbronn, in Ulm (beide Baden-Württemberg) sowie in mehreren bayerischen Städten.

jj/as (dpa, afp)

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