Mitten in Kopenhagens Innenstadt feiert einer der beliebtesten Vergnügungsparks Europas seinen 175. Geburtstag: Das Tivoli Kopenhagen wurde 1843 eröffnet und ist der zweitälteste Freizeitpark der Welt.
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Das Tivoli Kopenhagen feiert das ganze Jahr 2018 eine einzige rauschende Geburtstagsparty mit zahlreichen Events, Konzerten und Paraden. Den Höhepunkt der Feierlichkeiten markiert jedoch der 15. August. Ab 22:45 Uhr wird es romantisch, dann wird das Tivoli festlich illuminiert und gegen Mitternacht gibt es ein großes Feuerwerkspektakel.
Das Tivoli mit seiner Kombination aus Gärten, Kulturangeboten, Fahrgeschäften und Restaurants ist in Kopenhagen eine Institution, die aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken ist. Im Park erwachen exotische Länder und fantasievolle Märchen zum Leben, Gärten laden zum Verweilen ein. Dazu kommen 23 Fahrgeschäfte - vom modernen "Starflyer" bis zur historischen Holzachterbahn - sowie 37 Restaurants und zahlreiche Bühnen. Währende der Saison von April bis September finden Konzerte, Veranstaltungen und an Wochenenden Feuerwerke statt. Saisonaler Höhepunkt ist der romantische Lichterzauber des Tivoli in der Adventszeit, wenn dort der Weihnachtsmarkt stattfindet.
Vorbild aus dem 2. Jahrhundert
Das Tivoli ist ein Vergnügungspark mit Retro-Charme. Sein nostalgisches Ambiente verzaubert auch nach 175 Jahren das Publikum. Gründer des Tivoli ist der Unternehmer Georg Carstensen. In Zeiten politischer Unruhen in Europa kann er den damals 31-jährigen König Christian VIII. für seine Geschäftsidee gewinnen und argumentiert: "Es wird nicht politisiert, wenn sich das Volk amüsiert." Der König überlässt ihm das ehemalige Militärgelände entlang der Stadtmauer mit der Genehmigung, dort einen Vergnügungspark zu bauen. Am 15. August 1843 wird das Tivoli eröffnet.
Der Name bezieht sich auf die italienische Stadt Tivoli, etwa 30 Kilometer vor Rom. Kaiser Hadrian hatte sich dort um 120 nach Christi Geburt eine Sommerresidenz bauen lassen, die "Villa Adriana". Er ließ Miniaturen der Landschaften und Gebäude nachbauen, die er auf seinen Reisen nach Griechenland und Ägypten gesehen hatte. Es gab schon damals Musik- und Theateraufführungen, in späteren Jahrhunderten kam die Gartenkunst mit Wasserspielen und Brunnen hinzu. Der Däne Carstensen erkannte darin ein geniales Konzept und setzte es in Kopenhagen um.
Walt Disney ist begeistert
Mitte der 1950er-Jahre besuchte Walt Disney des öfteren das Tivoli in Kopenhagen. Die besondere Atmosphäre faszinierte den Gründer der Disney-Freizeitparks. Er nahm viele Anregungen mit, bevor er schließlich 1955 das erste Disneyland im US-amerikanischen Anaheim eröffnete. Disney beeindruckte der Mix aus Blumen, Beleuchtung, Nostalgie und Romantik, den er in seinem eigenen Park nachempfinden wollte.
Zu Ehren des 175-jährigen Jubiläums von Tivoli Kopenhagen 2018 steuert Walt Disney World einen eigenen Paradewagen für die große Jubiläums-Parade im dänischen Freizeitpark bei. Die Parade ist mehr als 100 Meter lang. Noch bis September zieht sie täglich außer freitags durch den Park.
In das Tivoli strömen jedes Jahr rund viereinhalb Millionen Besucher. Der meistbesuchte Vergnügungspark Europas ist Disneyland Paris mit gut 10 Millionen Gästen jährlich, gefolgt vom Europa-Park Rust (Deutschland) mit etwa fünf Millionen Besuchern im Jahr.
Zehn spektakuläre Freizeitparks in Europa
Höher, schneller, abgefahrener - der Europa-Park in Rust meldet mit 5,7 Millionen Gästen 2019 einen neuen Besucherrekord. Wer Freizeitparks liebt, hat aber in ganz Europa die Qual der Wahl. Unsere Favoriten:
Bild: Europapark
Europa-Park in Rust, Deutschland
5,7 Millionen Gäste besuchten 2019 den Europa-Park im Süden Baden-Württembergs. Damit bleibt er Deutschlands beliebtester Freizeitpark. Er bietet mehr als 100 Attraktionen in 15 europäischen Themenwelten. Achterbahnen wie die Blue Fire beschleunigen in 2,5 Sekunden auf 100 Stundenkilometer. Neuester Zugang: die Ende November 2019 eröffnete Indoor-Wasserwelt "Rulantica" mit skandinavischem Flair.
Bild: picture-alliance/dpa/P. Seeger
Disneyland Paris, Frankreich
1992 wurden hier die Figuren und Welten der Disneyfilme zum Leben erweckt. Wer immer schon einmal Minnie und Mickey Mouse die Hand schütteln wollte, hat in der französischen Hauptstadt die Gelegenheit dazu. Jedes Jahr strömen rund 15 Millionen Besucher in den Park. Er ist riesig: rund 2000 Hektar - ein Fünftel der Fläche von Paris!
Bild: Disneyland Paris
Wiener Prater, Österreich
Der Prater, ein grünes Areal mitten in Wien. Hier befindet sich einer der weltweit ältesten Freizeitparks, Wurstelprater genannt, der in den letzten 250 Jahren zum Vorbild vieler nachfolgender Parks wurde. Über vier Millionen Besucher strömen jedes Jahr zu den Schaustellbuden und Fahrgeschäften des Praters. Ein Highlight ist das 65 Meter hohe Riesenrad, Wahrzeichen von Wien.
Bild: Prater Wien GmbH
Gardaland in Castelnuovo del Garda, Italien
Das Gardaland ist sehr detailreich gestaltet, im Mittelpunkt der Fantasiewelt steht der magische Baum. Hier wohnt das Parkmaskottchen, der Drache Prezzemolo, zu deutsch Petersilie. Rund 2,75 Millionen Besucher kommen jedes Jahr in den Park am Gardasee. Er hat über 40 Attraktionen, die in vier Themenbereiche gegliedert sind: Adrenaline, Adventure, Fantasy und Wasserwelten.
Bild: Gardaland
PortAventura in Salou, Spanien
Auch der größte Freizeitpark Spaniens, PortAventura im Süden von Barcelona, ist in verschiedene Themenbereiche eingeteilt, darunter Mediterrània oder Polynesia. Der Park ist sowohl bei Touristen als auch Einheimischen beliebt, rund 3,5 Millionen Besucher werden jedes Jahr gezählt. Seit 2007 gibt es hier eine der schnellsten Achterbahnen Europas: Die Furius Baco erreicht 135 Stundenkilometer.
Bild: PortAventura
Zoomarine Algarve in Guia, Portugal
Die Stars von Zoomarine im portugiesischen Guia sind nicht etwa Achterbahnen, sondern Meerestiere: Delfine, Robben, Seehunde und Seelöwen, die ihre Kunststücke in verschiedenen Shows vorführen. Auch Papageien leben im Park und wagen sich auf die Bühne. In einem großen Schwimmbad mit Wellenbad und Wasserrutschen können auch Zweibeiner ins Wasser springen.
Bild: Zoomarine
Alton Towers in Farley, Großbritannien
Der Park versteckt sich im Hinterland Englands, im Norden von Birmingham. Mittendrin eine gotische Burgruine namens Alton Towers, nach der der Park benannt wurde. Im Gebäude befindet sich die Attraktion Hex, bei der Besucher einen alten Bann brechen müssen. Neben verschiedenen Themenbereichen gibt es einen botanischen Garten. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Burg.
Bild: Alton Towers Resort
Efteling in Kaatsheuvel, Niederlande
Drachen, Trolle, Elfen: In Efteling dreht sich alles um Märchen. Es gibt über 30 Attraktionen, darunter ein 4D-Kino, Wasserbahnen, eine Licht-und Wassershow und ein Märchenwald. Spektakulär ist die Achterbahn Baron 1898. Hier werden die Fahrgäste Teil einer Geschichte: Als Kumpel eines reichen Barons, der in einem alten Kohlebergwerk Gold gefunden hat, stürzen sie in die Tiefe.
Bild: Efteling B.V.
Legoland in Billund, Dänemark
Legosteine in allen erdenklichen Farben und Formen. Und davon 60 Millionen. Die gibt es im Legoland Billund in Dänemark. Der Park, nur wenige Kilometer von den wirklichen Lego-Fabriken entfernt, wurde 1968 eröffnet und ist das erste von sechs Legoländern weltweit. Fahrgeschäfte findet man auch hier, im Mittelpunkt stehen aber die aus Lego gebauten Häuser, Schiffe und Autos.
Bild: LEGOLAND
Liseberg in Göteborg, Schweden
Liseberg, inmitten der schwedischen Stadt Göteborg, ist Skandinaviens größter Freizeitpark. Knapp drei Millionen Besucher kommen jährlich auf das Areal. Zu den Highlights gehört der Freefall-Tower AtmosFear, der Besucher 90 Meter in die Tiefe fallen lässt. Wer es ruhiger mag, kann im Riesenrad die Aussicht auf die Stadt genießen.
Bild: picture-alliance/Robert B. Fishman, ecomedia