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Politik

Der Osten Österreichs geht in Oster-Lockdown

25. März 2021

In der österreichischen Hauptstadt Wien und zwei Bundesländern gilt über Ostern ein harter Lockdown. Grund ist die drohende Überlastung des Gesundheitswesens.

Österreich Lockdown über Ostern
Auch dieser Gastgarten am Wiener Graben bleibt weiter gesperrtBild: Herbert Neubauer/APA/picturedesk/picture alliance

Der Bürgermeister von Wien und die Landeshauptleute von Niederösterreich und dem Burgenland einigten sich mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober auf diese Verschärfung der Corona-Maßnahmen. Von Gründonnerstag bis zum 6. April gelten auch tagsüber Ausgangssperren. Museen und Geschäfte, die nicht für den Grundbedarf nötig sind, müssen schließen.

Das Verlassen der eigenen Wohnung soll nur in bestimmten Fällen erlaubt sein, etwa zum Einkaufen oder für sportliche Aktivitäten. Die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske soll künftig in allen geschlossenen Räumen gelten, in denen sich mehrere Menschen aufhalten. Ob Ostergottesdienste in den Kirchen stattfinden dürfen, ist laut Anschober noch nicht entschieden worden.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober verkündet die schärferen MaßnahmenBild: Georg Hochmuth/APA/picturedesk/picture alliance

Körpernahe Dienstleister wie Friseure müssen für diese Tage wieder schließen. Demnach soll es künftig beim Einkaufen Zugangstests geben. Bisher musste man beim Friseur und anderen Dienstleistern einen negativen Corona-Test vorweisen. Die Schulen sollen in der Woche nach Ostern geschlossen bleiben, für die Schüler soll Distanzunterricht stattfinden.

Gastronomie muss schließen

Auch die Gastronomie bleibt weiter für Gäste geschlossen. Anschober räumte ein, dass die Entscheidung für viele enttäuschend sein werde. Er würde auch lieber auf einer Restaurant-Terrasse sitzen, doch das sei aktuell nicht möglich, sagte der Minister. Berufspendler aus den östlichen Nachbarstaaten wie Tschechien und Ungarn müssen zwei statt bisher einen negativen Test pro Woche vorweisen.

Im Osten des Landes hat sich die ansteckendere britische Coronavirus-Variante, die auch zu schwereren Krankheitsverläufen führt, stark verbreitet. Das sorgt nun für eine angespannte Lage auf den Intensivstationen. "Wir müssen für alle, nicht nur für COVID-Patienten, garantieren, dass es keine Triagen gibt", sagte Anschober. Das bedeutet, dass verhindert werden muss, dass das medizinische Personal aufgrund von mangelnden Kapazitäten entscheiden muss, wer eine lebensrettende Behandlung erhält und wer nicht. Dieses Auswahlverfahren wird als Triage bezeichnet.

Besonders hohe Inzidenzwerte

Von den neun Bundesländern der Alpenrepublik gehören Wien, Niederösterreich und das Burgenland zu den vom Virus derzeit am stärksten betroffenen Bundesländern. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg dort zuletzt auf knapp unter 300. Der Inzidenz-Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Virus angesteckt haben. Die restlichen Bundesländer weisen Werte von über 200 auf, nur Vorarlberg ganz im Westen des Landes kommt auf rund 80.

Landesweit wurden laut Gesundheitsministerium zuletzt binnen Tagesfrist 3289 neue Positiv-Tests gezählt. Derzeit befinden sich 2086 Personen aufgrund des Corona-Virus im Krankenhaus in Behandlung, 447 davon auf Intensivstationen. Österreich hatte am 8. Februar bundesweit den Lockdown gelockert und den Handel und die Schulen wieder geöffnet. Seitdem sind die Infektionszahlen wieder in die Höhe geschnellt.

Die Regierung in Wien hatte für März ursprünglich eine Öffnung der Außenbereiche von Lokalen in Aussicht gestellt. Bislang waren jedoch nur in Teilen des Bundeslands Vorarlberg die Infektionszahlen niedrig genug für eine solche Öffnung.

kle/fw (afp, rtr, dpa)

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