Hauchdünner Sieg für Trentin
11. Juli 2014Es war eine denkbar knappe Entscheidung. Nach genauem Studium der Bilder der Zieldurchfahrt stand Matteo Trentin (Foto, r.) als Sieger der siebten Etappe bei der Tour de France fest. Der italienische Radprofi vom Team Omega Pharma-QuickStep setzte sich auf dem mit 234,5 Kilometer zweitlängsten Teilstück von Epernay nach Nancy hauchdünn im Spurt gegen den Slowaken Peter Sagan durch. Trentin, Teamkollege von Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin, hatte im Vorjahr bereits eine Etappe gewonnen. Als bester Deutscher kam Martin auf Platz 47 ins Ziel. "Der Sieg für uns lag förmlich in der Luft", sagte Tony Martin nach dem Sieg seines Teamkollegen: "Wir haben es jeden Tag versucht und sind heute endlich belohnt worden."
Stürze kurz vor dem Ziel
Spitzenreiter Vincenzo Nibali hatte keine Mühe sein Gelbes Trikot zum fünften Mal zu verteidigen. Die letzten Anstiege auf dem Weg nach Nancy nahm er leichtfüßig. Er hat weiterhin zwei Sekunden Vorsprung auf seinen dänischen Teamkollegen Jakub Fuglsang. Ganz ohne Stürze lief aber auch die siebte Etappe nicht ab: Bei einem schweren Sturz kurz vor der Ziellinie erwischte es den Deutschen Paul Voss, der zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht wurde. Voss war kurz vor dem Ende in ein Absperrgitter gerauscht und hatte sich eine blutende Gesichtsverletzung zugezogen. Die spätere Untersuchung ergab, dass Voss sich das Nasenbein und den kleinen Finger an der linken Hand gebrochen. Das teilte Teamsprecher Stefan Flessner. Eine Weiterfahrt Voss' soll sich erst am Samstagmorgen entscheiden.
Die an den ersten Tour-Tagen so erfolgreichen Radprofis um Marcel Kittel und Andre Greipel spielten dieses Mal keine Rolle. Greipel, der am Donnerstag in Reims zum Sieg gesprintet war, musste auf den anspruchsvollen letzten Kilometern ins Ziel abreißen lassen.
Martin leistet gute Arbeit
Die letzten Kilometer auf der siebten Etappe machten den Teilnehmern zu schaffen. Zwei Steigungen der vierten und harmlosesten Kategorie mussten 17 und fünf Kilometer vor dem Ziel genommen werden. Dort hatte Sagan kurz vor dem Kulminationspunkt attackiert und fuhr zunächst alleine mit dem Belgier Greg van Avermaet Richtung Ziel. Dann kam aber das rasende Feld und Sagan hatte im Schlussspurt ein bisschen weniger Kraft als Trentin, für den Martin auf den letzten Kilometern vorbildliche Arbeit geleistet hatte. "Heute hat sich die ganze Arbeit endlich ausgezahlt. Wir waren auch nach dem Cavendish-Aus immer motiviert. Matteo war unser Joker - wir wussten, dass er gut über die Berge kommt. Ich bin sehr stolz auf ihn", sagte Martin.