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Aufruhr in Kinshasa

30. Dezember 2013

Die kongolesische Hauptstadt galt bisher als sicher. Jetzt griffen Rebellen den Flughafen und das Staatsfernsehen an und nahmen Geiseln. Bei der Befreiungsaktion sollen mindestens 40 Angreifer getötet worden sein.

Unruhen in Kinshasa, DR Kongo (foto: reuters)
Bild: Reuters

Zunächst war von einem "Putschversuch" die Rede gewesen, jetzt machte die Regierung der Demokratischen Republik Kongo "Terroristen" einer unbekannten Gruppe für den jüngsten Gewaltausbruch in der Hauptstadt verantwortlich. Gleich an drei Stellen hatten schwer bewaffnete Angreifer zugeschlagen: am internationalen Flughafen von Kinshasa, im Militär-Hauptquartier sowie am Sitz des Fernsehsenders RTNC.

Mit Gewehren, aber auch mit Macheten ausgerüstete Männer hätten den Sitz des Senders RTNC gestürmt und mehrere Journalisten als Geiseln genommen, berichteten die lokalen Behörden des krisengeschüttelten Landes. Am Flughafen und am Sitz des Generalstabs lieferten sich die Rebellen Gefechte mit Sicherheitskräften. In der Stadt brach Panik aus. Regierungssprecher Lambert Mende verkündete, binnen Stunden habe man die Situation wider unter Kontrolle gehabt: "Die Lage ist ruhig. Die drei Orte, die angegriffen wurden, sind nun wieder ganz sicher", sagte er der DW.

Mukungubilas Gefolgsleute?

Über Hintergründe und Anlass der Überfälle gab es zunächst widersprüchliche Einschätzungen. Über Videobotschaft - angeblich während der Besetzung des Staatssenders aufgenommen - forderten Rebellen den Rücktritt von Präsident Joseph Kabila und die Machtübernahme ihres spirituellen Anführers Paul Joseph Mukungubila. Offenbar wurden die Geiseln erst freigelassen, als Regierungssoldaten den Stützpunkt Mukungubilas in Lubumbashi im Osten einnahmen.

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo liefern sich verschiedene Rebellenmilizen seit Jahrzehnten regelmäßig Kämpfe mit Regierungseinheiten. Kinshasa mit seinen knapp zehn Millionen Einwohnern galt bislang jedoch als verhältnismäßig sicher. Geplagt wird die Stadt von Gangs arbeitsloser Jugendlicher, die die Bevölkerung mit Rauben, Morden und Angriffen terrorisieren. Mitte November hatte die Polizei einen dreimonatigen Einsatz gegen die als "Kuluna" bekannten Gruppen gestartet.

SC/det (afp, rtre, dpa, epd)

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