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Politik

Heftiges Säbelrasseln im Nordkorea-Konflikt

17. April 2017

Die Rhetorik wird Tag für Tag schärfer. Pjöngjang droht mit einem Atomkrieg und kündigt weitere Raketentests an. US-Vizepräsident Mike Pence warnt, Nordkorea solle die Stärke des US-Militärs nicht auf die Probe stellen.

Nordkorea provoziert mit weiterem Raketentest
Von Nordkoreas Staatsagentur KCNA lanciertes, undatiertes Bild von Rakentenstarts Bild: Getty Images/AFP/Str.

Der britische Sender BBC zitiert Nordkoreas Vizeaußenminister Han Song-Ryol mit den Worten: "Wir werden weitere Raketentests durchführen - auf wöchentlicher, monatlicher und jährlicher Basis." Sollte Amerika militärisch intervenieren, werde ein "totaler Krieg" ausbrechen.

Nordkoreas Vize-Außenminister Han Song Ryol Bild: picture-alliance/AP Photo/Wong Maye-E

Der stellvertretende nordkoreanische UN-Botschafter Kim In Ryong hielt den USA vor, die Situation mit Militärmanövern in der Region an den Rand eines Krieges zu treiben. Ein nuklearer Krieg könnte "jeden Moment" ausbrechen, sagte Kim in New York. Angesichts der "verbrecherischen Logik" der Vereinigten Staaten sei Nordkorea bereit, auf "jede von den USA gewünschte Form des Krieges zu reagieren".

USA drohen mit Gegenschlag

US-Vizepräsident Pence in der entmilitarisierten Zone zwischen Süd- und NordkoreaBild: picture-alliance/AP Photo/L. Jin-Man

Zuvor hatte US-Vizepräsident Mike Pence bei einem Besuch in Südkorea gesagt, die Zeit "der strategischen Geduld" mit Nordkorea sei vorbei. Pjöngjang sollte die Entschlossenheit von US-Präsident Donald Trump oder die Stärke der US-Streitkräfte nicht auf die Probe stellen. Die USA würden "jeden Einsatz konventioneller oder atomarer Waffen mit einer überwältigenden und effektiven Antwort" zurückschlagen. Aus dem US-Außenministerium hieß es, Nordkorea müsse nun zeigen, dass es an einer Änderung der Situation interessiert sei. "Sie werden eine fundamentale Entscheidung treffen müssen, um das Blatt zu wenden", sagte Staatssekretärin Susan Thornton in Washington. Derzeit sei die Zeit nicht reif für Gespräche. Dazu müsse Nordorea den Willen signalisieren, sich von seinen "illegalen Waffenprogrammen zu trennen", betonte Thornton.

Das isolierte kommunistische Land strebt trotz internationaler Ächtung den Bau von Atomwaffen und Raketen mit großer Reichweite an. Mehrere UN-Resolutionen, die dem Land den Abschuss ballistischer Raketen untersagen, ignoriert Pjöngjang konsequent. Zuletzt hatte Nordkorea am Sonntag eine Rakete zu Testzwecken gestartet, sie war allerdings kurz nach dem Start explodiert.

Um den Druck zu erhöhen, entsandten die USA als Demonstration militärischer Stärke bereits Anfang April einen Flottenverband mit dem Flugzeugträger "USS Carl Vinson" in Gewässer nahe der koreanischen Halbinsel. Auch China, Japan und Russland kritisierten den jüngsten Raketentest.

Russland und China warnen vor Überreaktionen

Allerdings warnte Russland die Vereinigten Staaten vor einem militärischen Eingreifen gegen Nordkorea. "Ich hoffe, dass es keine einseitigen Schritte der USA wie in Syrien geben wird", erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow in Moskau. US-Präsident Trump habe schließlich im Wahlkampf versprochen, militärische Interventionen zu unterlassen, so Lawrow. Wenn Amerika im Alleingang Gewalt einsetzen wolle, sei das "ein sehr riskanter Weg", zitiert die Nachrichtenagentur Interfax den Außenminister. Allerdings verurteile Moskau auch das nukleare Abenteurertum Nordkoreas.

Auch der wichtigste Verbündete von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, die benachbarte Volksrepublik China, warnte vor einer "sehr heiklen und gefährlichen Lage" und rief alle Seiten zur Zurückhaltung auf.

qu/ml (dpa, rtre, afp)

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