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Politik

Sieben neue Heilige

16. Oktober 2016

Papst Franziskus hat sechs Männer und eine Frau heilig gesprochen, darunter einen Kindermärtyrer aus Mexiko und einen "Gaucho-Priester" aus Argentinien. Während seiner Predigt unterstrich Franziskus die Macht des Gebets.

Rom Vatikan Petersplatz Papst Franziskus verkündet sieben neue Heilige
Bild: picture-alliance/dpa/G. Onorati

Sie alle hätten im Gebet den "Kampf des Glaubens und der Liebe gekämpft", sagte Franziskus im anschließenden Gottesdienst auf dem Petersplatz in Rom. Sie hätten gemeinsam mit Gott gesiegt. Heilige seien Männer und Frauen, die nicht aufgehört hätten, zu Gott zu schreien. Dies sei das Geheimnis wahrhaften Betens. Beten heiße nicht, "in eine ideale Welt zu fliehen" oder "sich in eine falsche egoistische Ruhe zurückzuziehen". Beten heiße vielmehr "kämpfen und zulassen, dass auch der Heilige Geist in uns betet", so Franziskus in seiner Predigt. Nach Angaben des Vatikans nahmen an dem Gottesdienst rund 80.000 Gläubige teil.

Privataudienz unter Landsmännern

Die sieben neuen Heiligen kommen aus Italien, Frankreich, Spanien, Argentinien und Mexiko. Es handelt sich um zwei Märtyrer, drei Ordensgründer, einen einfachen Priester und eine Ordensfrau, die zwischen Mitte des 18. und Mitte des 20. Jahrhundert lebten.

Bild: picture-alliance/AP Photo/G. Borgia

Zur Heiligsprechung des argentinischen Priesters Jose Gabriel Brochero (1840-1914) war auch Argentiniens Präsident Mauricio Macri gekommen. Ihn hatte Franziskus am Samstag im Vatikan zu einer einstündigen Audienz getroffen. Der nun heiliggesprochene Priester Brochero legte weite Strecken auf einem Maultier zurück, um sich in den entlegensten Winkeln des Landes um Arme und Kranke zu kümmern. Der Papst würdigte seinen Landsmann bereits im September 2015 ausdrücklich als Vorbild für das "Jahr der Barmherzigkeit".

Bild: picture-alliance/AP Photo/G. Borgia

Der Mexikaner José Sanchez del Rio (1913-1928) wurde im Februar 1928 im Alter von 14 Jahren während des Bürgerkriegs zwischen katholischen Bauernmilizen und der antikatholischen Regierung gefangen genommen und gefoltert. Er sollte dem katholischen Glauben abschwören. Mit zerschnittenen Fußsohlen musste der Jugendliche schließlich zu seiner Hinrichtungsstätte laufen. Er rief: "Es lebe Christus König", bevor er mit einem Kopfschuss hingerichtet wurde. Die Geschichte von Sánchez del Río wird auch in dem Film "For Greater Glory" (Cristiada) mit Andy García und Eva Longoria erzählt.

Der zweite heiliggesprochene Märtyrer ist der französische Ordensmann Salomon Leclercq (1745-1792). Leclercq vom Orden der Christlichen Schulbrüder wurde während der Französischen Revolution ein Opfer der sogenannten Septembermassaker von 1792. Leclercq hatte sich geweigert, den Eid auf die Regierung der Revolution zu leisten, weil dies die Aufgabe seines Priesteramtes bedeutet hätte.

Bild: picture alliance/AP Photo/L'Osservatore Romano

Die einzige Frau unter den neuen Heiligen ist die französische Mystikerin Elisabeth Catez (1880-1906), auch bekannt als Elisabeth von der Heiligsten Dreifaltigkeit. Die Nonne vom Orden der Unbeschuhten Karmelitinnen wurde durch ihre spirituellen Schriften bekannt und starb im Alter von nur 26 Jahren.

Unter den drei Ordensgründern ist der Italiener Lodovico Pavoni (1784-1849) der bekannteste. Der norditalienische Geistliche gründete 1847 den Pavonianer-Orden, offiziell "Kongregation der Söhne der Maria Immaculata" genannt. Pavoni engagierte sich vor allem für arme und arbeitslose Jugendliche.

Rund 6.700 namentlich bekannte Selige und Heilige.

Der Süditaliener Alfonso Maria Fusco (1839-1910) gründete einen Frauenorden, der sich zunächst vor allem für mittellose Bauern in seiner Heimat einsetzte. Der spanische Bischof Manuel Gonzalez Garcia (1877-1940) gründete zwei Gemeinschaften, die sich besonders der eucharistischen Verehrung verschrieben haben, darunter die "Eucharistischen Missionarinnen von Nazareth". Die katholische Kirche verehrt offiziell rund 6.700 namentlich bekannte Selige und Heilige.

pab/kle (dpa, kna)

 

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