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Heino rockt seine Hits

10. Dezember 2014

Der Star der volkstümlichen Schlagerszene erfindet sich seit Jahrzehnten immer wieder neu. Im Interview mit der DW spricht er über sein neues Album mit Heino-Hits im Metal-Gewand und seine Freude an der Musik.

Heino im Metal-Gewand 2014
Bild: Starwatch Entertainment

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DW: Heino, mit Ihrem letzten Album "Mit freundlichen Grüßen" haben Sie sich nicht nur Freunde gemacht. So mancher deutsche Popmusiker-Kollege kritisierte Ihre Cover-Versionen heftig. Die Metaller von Rammstein haben Ihnen allerdings die Hand gereicht und Sie zu einem gemeinsamen Auftritt beim Wacken-Festival eingeladen. Ist dabei die Idee entstanden, Heino-Hits im Metal-Gewand zu veröffentlichen?

Heino: Im vergangenen Jahr habe ich so um die einhundert Rock-Konzerte mit den ganzen Titeln meines Albums "Mit freundlichen Grüßen" gesungen. Zwischendurch kamen vom Publikum immer die Rufe nach der "Schwarzen Barbara", nach "Enzian", "Mohikaner", "Caramba", "Haselnuss", "Wigwam". Dann habe ich mir gedacht, warum soll ich jetzt nicht hergehen und die Hits, die ich mal im Schlager-Bereich hatte, auch als Rock-Versionen singen. Und das habe ich auch gemacht. Ich habe mir dann einige junge und erfolgreiche Produzenten ausgesucht, die mir die Arrangements geschrieben haben. Ich habe dann lediglich noch die Tempi und die Harmonien korrigiert. Also, das war somit schon meine Idee gewesen.

Die Musik klingt gut produziert. Mit wie vielen Leuten haben Sie denn bei diesem Projekt zusammen gearbeitet?

Das waren zwei Komponisten, mit denen ich zusammen gearbeitet habe. Und einige Sachen habe ich selbst im Studio in Kierdorf gemacht mit meinem Arrangeur Martin Ernst. Wenn ich mir Sachen von zum Beispiel Rammstein anhöre, dann ist es nicht schwierig, das nachzumachen - man muss nur das Gefühl dazu haben. Ich habe zwei Produzenten noch mit ins Boot geholt, weil ich nicht alles allein machen wollte - und ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen.

Wie sind Sie bei der Auswahl der Lieder vorgegangen?

Meiner Plattenfirma und mir war klar, dass die großen Hits wie die "Schwarze Barbara", "Enzian", "Caramba", "Rosamunde" und "La Paloma" aufs Album sollen. Die habe ich ja auch während meiner Rock-Konzerte in diesem Jahr und im letzten Jahr gesungen - aber nur im volkstümlichen Teil der Auftritte. Da musste ich die natürlich auch im Rock-Gewand machen. Wirklich nach Titeln suchen, musste ich nicht. Ich habe einfach die bekanntesten genommen.

Heino - der VielseitigeBild: Starwatch Entertainment

Hatte die Idee für den Album-Titel und die Single-Auskopplung "Schwarz blüht der Enzian" die Plattenfirma?

Ja, das wollte das Label so. Wir haben den "Enzian", den ich 1972 zum ersten Mal und 1988 in einer Rap-Version gemacht habe, jetzt in eine Moll-Version gebracht. Das passt besser zu Heavy Metal, zu Rammstein, zur insgesamt etwas härteren Musik. So wurde auch aus dem blauen ein schwarzer "Enzian", weil der alte "Enzian" harmonischer war. Also, mir gefällt der neue "Enzian" außergewöhnlich gut.

"Schwarz blüht der Enzian" ist der Titel des Albums und der Single-Auskopplung.
Sie singen aber immer vom "blauen Enzian"…

Ja, das darf man nicht so ernst nehmen. Meine Musik ist ja nichts für ernste Leute. Wir wollen Party machen, ein bisschen lustig sein und Freude bereiten.

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Der "Enzian" als Schlager, als Rap-Nummer und jetzt im Metal-Gewand. Auf welche weiteren Versionen vom "Enzian" können sich denn Ihre Fans in den nächsten Jahren freuen? Ich denke dabei an Operette, Oper oder Jazz…

Operette habe ich schon gemacht. Ich habe auch Lieder von Mozart, Schubert und Bach gesungen - das war bereits in den 1970er Jahren. Wissen Sie, jetzt bin ich bald 76 (*13.12.1938) und bringe im nächsten Jahr eine neue CD raus, weil ich mich vertraglich dazu verpflichtet habe. Ich gehe dann auf die achtzig Jahre zu und mache mir da im Augenblick keine großen Gedanken, was dann noch alles kommt. Ein paar Jahre noch da sein und Party machen, fröhlich sein, singen und Freude bereiten. Ich habe schon so viel in meinem Leben gemacht, irgendwann muss es ja dann auch gut sein.

Heino - mit bürgerlichem Namen Heinz Georg Kramm - steht seit über 50 Jahren auf der Bühne. Entdeckt wurde der gebürtige Düsseldorfer 1965 vom damaligen Schlagerstar Ralf Bendix, der zwei Jahrzehnte sein Pruduzent war. Schon die erste Single wurde ein großer Erfolg. Weit über 100.000 Tonträger wurden davon verkauft. Damit legte Heino den Grundstein für eine Bilderbuch-Karriere. Ungezählte Auftritte im deutschen Fernsehen und eigene TV-Shows machten ihn zum Superstar des Schlagers. Dabei blieb er seinem Stil treu, Volkslieder in Schlager-Idiom zu singen.

Heinos neues Album "Schwarz blüht der Enzian" erschien am 12. Dezember.


Das Gespräch führte Conny Paul.

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