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Politik

Helft dem Sudan!

17. Mai 2021

Frankreichs Präsident Macron hat zu einer internationalen Geberkonferenz nach Paris geladen. Es geht um den Sudan - und seinen schwierigen Übergang zur Demokratie.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der sudanesische Premier Abdalla Hamdok
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der sudanesische Premier Abdalla Hamdok Bild: Ludovic Marin/AFP

Am Anfang stand eine Respektsbezeugung: Der französische Präsident sprach dem Sudan seine Anerkennung aus und sagte dem hoch verschuldeten Land seine Unterstützung zu. Der demokratische Übergang dort sei "eine Inspiration" für andere afrikanische Länder, sagte Emmanuel Macron zum Auftakt einer internationalen Sudan-Hilfskonferenz in Paris, zu der er eingeladen hatte.

Die Dezemberrevolution sei kein Zufall der Geschichte, sagte Frankreichs Staatschef. Sie habe ihre Wurzeln in den langen Kämpfen des sudanesischen Volkes um seine Freiheit und Würde. Beim demokratischen Übergang müsse nun auf die Wünsche der Jugend eingegangen und es allen politischen Akteuren im Land ermöglicht werden, die Kräfte zu bündeln, um eine gemeinsame Zukunft zu gestalten.

Es liege nun nicht an den internationalen Partnern, dem Sudan zu sagen, was zu tun sei, sagte Macron. Allerdings wolle man all jene unterstützen, die Verantwortung beim Übergang zu freien und transparenten Wahlen übernehmen wollten. Frankreich kündigte einen Überbrückungskredit in Höhe von gut 1,2 Milliarden Euro an. Später sicherte Macron dem Sudan zu, die gesamten bilateralen Schulden von rund fünf Milliarden US-Dollar (rund 4,12 Milliarden Euro) zu streichen. Ziel sei es, das ostafrikanische Land von der Last der Schulden zu befreien, sagte Macron am Montag zum Abschluss der Konferenz in Paris.

Hunderttausende starben im Darfur-Konflikt

Der Präsident des Souveränen Rates des Sudans bedankte sich für die Initiative. Es sei eine historische Gelegenheit für den Sudan, sagte Abdel Fattah Burhan. Die Revolution in seinem Land sei ein einzigartiges Beispiel und vor allem dem Engagement der jungen Frauen und Männer im Land zu verdanken. 

Der Sudan wurde 30 Jahre lang von Präsident Omar al-Baschir mit harter Hand regiert, bis der Machthaber 2019 von der Armee gestürzt wurde. Im vergangenen August einigte sich die Regierung in Khartum dann mit Rebellengruppen auf ein Friedensabkommen. Im Konflikt um die sudanesische Region Darfur sind nach UN-Angaben seit 2003 etwa 300.000 Menschen getötet worden.

Der Stadtrand von El Geneina, der Haupstadt von West-DarfurBild: Liba Taylor/robertharding/imago images

Die von Zivilisten und Militärs gemeinsam gegründete Übergangsregierung wurde weltweit begrüßt. Allerdings steckt das hoch verschuldete Land in einer tiefen Wirtschaftskrise, die durch die Corona-Pandemie verschlimmert wurde.

Deutschland erlässt bis zu 450 Millionen Euro

Deutschland hat deshalb erhebliche Finanzhilfen angekündigt. Außenminister Heiko Maas sagte, die Bundesrepublik erlasse dem Sudan bilaterale Schulden von 360 Millionen Euro. Zudem übernehme Berlin bis zu 90 Millionen Euro der Zahlungsverpflichtungen des ostafrikanischen Landes beim Internationalen Währungsfonds (IWF). Maas betonte, der begonnene politische und wirtschaftliche Reformprozess im Sudan sei "mühsam, aber er bietet eine historische Chance auf mehr Frieden, wirtschaftliche Perspektiven und Freiheit für die Menschen".

Macron hat zudem einen "New Deal" für afrikanische Länder ausgerufen. Am Dienstag ist in der französischen Hauptstadt ein Gipfeltreffen mit rund 15 weiteren afrikanischen Ländern geplant. Dazu sind unter anderem die Staats- und Regierungschefs von Angola, Ägypten, Mali und dem Senegal eingeladen. Per Videokonferenz wollen sich unter anderem auch internationale Finanzorganisationen wie der IWF, die OECD und die Weltbank dazuschalten.

rb/kle (AFP, AP, dpa, Reuters)

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