Gegen Hepatitis A und B gibt es Impfungen, gegen Hepatitis E nicht. Infektionen mit dem Virus traten bislang eher in ärmeren Ländern auf. Mittlerweile aber kommen sie auch in Europa immer häufiger vor.
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Mangelnde Hygiene ist einer der Hauptgründe, warum sich noch immer viele Menschen vor allem in Afrika und Asien mit Hepatitis E anstecken. Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge sind das jährlich bis zu 20 Millionen.
Große Überschwemmungen in der Regenzeit bedeuten ein zusätzliches Gefahrenpotential. Dann kann sich das Virus schnell ausbreiten und zu einer Epidemie führen. Meistens sind es verunreinigte Lebensmittel und verseuchtes Trinkwasser, die zur Infektion mit den Erregern führen.
Ein weiterer Übertragungsweg ist die Schmierinfektion. Dabei werden die Hepatitis-E-Viren über Fäkalien weitergegeben. Sind die mit Viren kontaminiert und gelangen in den Mund, ist eine Infektion so gut wie sicher. Bessere Hygiene ist auch hier angesagt. Dazu gehört vor allem gründliches Händewaschen, damit Stuhl nicht weiter verteilt wird. Der Zugang zu Wasser und Seife aber ist gerade in den ärmeren Gebieten in Afrika und in Asien nicht immer gewährleistet.
Hepatitis E in Europa und Deutschland
Obwohl es für die Menschen in Europa wesentlich einfacher ist, Hygieneregeln zu beachten, gibt es auch hier immer wieder Fälle von Hepatitis E und es werden mehr. Seit 2001 besteht daher in Deutschland eine Meldepflicht für Hepatitis E. Die Zahlen, die die Behörden so ermitteln, zeigen einen starken Anstieg der Infektionen. In Deutschland etwa haben sich die Zahlen zwischen 2013 und 2016 vervierfacht, von etwas weniger als 500 Infizierten auf rund 2000.
Diese Zahlen kommen auch zustande, weil es mittlerweile bessere Testmethoden gibt. Viele Ärzte sind inzwischen für die Erkrankung sensibilisiert und diagnostizieren sie entsprechend häufiger als vor Einführung der Meldepflicht.
Das Schwein als Reservoir
Das wichtigste tierische Reservoir für Hepatitis E in Deutschland und anderen Industrienationen ist das Hausschwein. Aber auch Wildschweine können bei der Übertragung eine - wenn auch geringere - Rolle spielen.
Übertragen wird das Virus hier vor allem durch Schweinefleisch oder Wildfleisch, das nicht genügend gegart ist. Andere Lebensmittel, die aus solchem Fleisch hergestellt sind, können ebenfalls zu Hepatitis E führen. Auch der Verzehr von Muscheln und anderen Meeresfrüchten kann Quelle für eine mögliche Infektion sein.
Experten rufen immer wieder dazu auf, vor allem Fleischprodukte vom Schwein und Innereien ausreichend zu garen. Temperaturen von etwa 70 Grad und darüber töten die Hepatitis-E-Viren ab.
Erste Symptome
Die Inkubationszeit schwankt stark von Person zu Person. Zwischen 15 und 64 Tagen dauert es von der Ansteckung bis hin zu ersten Symptomen. Menschen, die sich mit dem Hepatitis-E-Virus infiziert haben, fühlen sich meist abgeschlagen und müde. Sie haben Gliederschmerzen und Durchfall. Diese Symptome sind nicht besonders spezifisch, können auf verschiedene Erkrankungen hinweisen und dem Arzt so die Diagnose erschweren.
Aber kommt es zu einer Gelbsucht, ist klar, dass es sich um eine Hepatitis-Infektion handelt. Dabei verändern sich das Weiße im Auge und die Farbe der Haut. Beides wird gelblich.
Ein gar nicht harmloses Virus
Menschen, bei denen die Leber durch Medikamente oder Alkohol vorgeschädigt ist, oder Schwangere sind besonders gefährdet. Bei ihnen können sich schwere Entzündungen entwickeln, die im schlimmsten Fall schnell und heftig verlaufen und sogar lebensbedrohlich sein können. Auch Menschen, die wegen einer HIV-Erkrankung Immunsuppressiva nehmen, haben ein höheres Risiko, da ihr Immunsystem dann unterdrückt ist. Bei schweren Verläufen kann Hepatitis E sogar zu akutem und eventuell tödlichem Leberversagen führen.
Eine Impfung gegen die Infektionserkrankung gibt es nicht, aber auf jeden Fall die Möglichkeit, sich an die altbekannte Formel zu halten: "Cook it, peel it, boil it or leave it!" - Brate es, schäle es, koch es oder vergiss es!
Wildlife Photographer of the Year: Zehn preisgekrönte Fotos
Seltene Affen, fliegende Fische, kämpfende Edelhirsche - die Fotografen, die dieses Jahr mit dem Preis "Wildlife Photographers of the Year" gekürt wurden, bieten einen einzigartigen Einblick in eine verborgene Welt.
Bild: Marsel van Oosten, The Netherlands
Das goldene Pärchen
Das Foto, das mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wurde, zeigt ein vom Aussterben bedrohtes Goldstumpfnasen-Affenpärchen. Es lebt nur im Qin Ling Gebirgszugs in China. Die beiden Affen schauen gespannt einer Auseinandersetzung zwischen zwei männlichen Affen zu. Diese stammen aus unterschiedlichen, jeweils 50-Affen-starken Gruppen im Tal.
Bild: Marsel van Oosten, The Netherlands
Das Duell
Inmitten von Sturmwolken, die sich über Belgiens Ardennengebirge ziehen, kämpfen zwei Rothirsche erbittert. Der Grund des Streits? Natürlich Frauen! Keiner der beiden scheint gewillt, dem anderen das Revier zu überlassen. Und so verharren sie auf einem Gebirgskamm, die Geweihe verzweigt, die Beine fest in den Boden gerammt.
Bild: Michel d’Oultremont, Belgium
Blutrünstige Finken
Wenn Samen und Insekten auf der Insel Wolf auf den Galapagosinseln einmal knapp sind, werden Finken mit ihren scharfen Schnäbeln zu Vampiren. Ihre Opfer sind tropische Meeresvögel: Nazcatölpel, die hier häufig vorkommen. Mit ihren Schnäbeln picken die kleinen Finken so lange an den Federn der Tölpel, bis sie auf Blut stoßen, das sie trinken, um zu überleben.
Bild: Thomas P Peschak, Germany/South Africa
Rohreulen
Zwei Brahmanen-Kauze sitzen zusammengekauert in der Öffnung eines alten Abflussrohres und blinzeln in die Linse eines jungen Fotografen, der gerade mit seinem Vater in Kapurthala unterwegs ist, eine Stadt im indischen Punjab. Die junge Eule, die weniger als 20 Zentimeter groß ist, streckte zuerst ihren Kopf aus dem Rohr, dann folgte die ältere. Beide haben sich an das Stadtleben gewöhnt.
Bild: Arshdeep Singh, India
Ein Bett für Seelöwen
Krabbenfresser, eine Robbenart, die in südpolaren Gewässern verbreitet ist, ruhen sich auf einer Eisscholle im Errera-Kanal aus. Die Meerenge liegt im Norden der antarktischen Halbinsel. Die Robben benötigen das Meereis nicht nur, um sich auszuruhen, sondern auch, um sich fortzupflanzen und vor Angreifern zu schützen.
Bild: Cristobal Serrano, Spain
Ist das da ein Bär auf der Straße?
In einem Dorf im italienischen Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise überquert ein Marsischer Braunbär in aller Seelenruhe die Straße. Die meisten dieser nicht aggressiven Bären vermeiden den Kontakt zu Menschen. Doch manche trauen sich in die Zivilisation, um nach Essensresten zu suchen, bevor sie Winterschlaf halten. Sie sind extrem vom Aussterben bedroht – es gibt nur noch 50 von ihnen.
Bild: Marco Colombo, Italy
Nachtflug
In Florida hat es ein Fotograf geschafft, einen fliegenden Fisch mitten in der Nacht bei Palm Beach abzulichten. Tagsüber ist es so gut wie unmöglich, an diese Fische heranzukommen. Sie sind Beute für viele Tiere, doch sie besitzen die Fähigkeit, schnell vor ihren Angreifern zu fliehen. Mit ihren flügelähnlichen Flossen können sie sowohl durch das Wasser als auch die Luft gleiten.
Bild: Michael Patrick O’Neill, USA
Wüstenüberlebende
Eine Welwitschie reckt sich in der Wüste Namibias gen Himmel. Die Pflanze kann bis zu acht Meter groß und 1000 Jahre alt werden. Man findet sie im Umkreis von 150 Kilometern von der Küste. Sie saugt Feuchtigkeit vom Meernebel auf und hat sich den trockenen, schwierigen Bedingungen in der Wüste gut angepasst. Die häufig vorkommende Pflanze hat es sogar ins Wappen Namibias geschafft.
Bild: Jen Guyton by Germany/USA
Inkognito
Ein männlicher Jaguar schleicht sich einen Baum in Mexikos Sierra de Vallejo hinauf. Jaguare leben in weitläufigen Gebieten. So finden sie genug Beute. In Mexiko wird das immer schwieriger, da Wälder abgeholzt werden, um Städte auszubauen. Wenn das Revier eines Jaguars zerteilt wird, kann das zur Folge haben, dass er sich nicht mehr ernähren kann und keinen Partner mehr findet.
Bild: Alejandro Prieto, Mexico
Der Biss des Schlammteufels
Eine Wasserschlange steckt im Kiefer eines hungrigen Schlammteufels fest. Das Bild wurde im Tellico-Fluss im US-Bundesstaat Tennessee aufgenommen, wo die Anzahl an Schlammteufeln drastisch zurückgegangen ist. Die Anwesenheit von Nordamerikas größtem Wassersalamander lässt auf eine Verbesserung des Ökosystems schließen. Die Schlange konnte sich letztendlich aus dem Biss des Schlammteufels befreien.