1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Schubert darf genießen

Tobias Oelmaier3. Oktober 2015

Unter Neu-Trainer Andre Schubert eilt Mönchengladbach von Sieg zu Sieg. Jetzt musste der Vizemeister daran glauben. An Aufsteiger Ingolstadt, der erstmals ein Heimspiel gewinnt, kommt die Borussia aber nicht vorbei.

Fußball Bundesliga Borussia Mönchengladbach - VfL Wolfsburg
Bild: Getty Images/AFP/P. Stollarz

75 Minuten lang plätscherte die Partie im Mönchengladbacher Borussen-Park dahin zwischen den Gastgebern und dem VfL Wolfsburg. 75 Minuten, die beide Teams brauchten, um ihre Enttäuschung nach den jüngsten Champions-League-Niederlagen aus den Knochen zu schütteln. 75 Minuten Zweifel am eigenen Leistungsvermögen. Kein Augenschmaus für die Zuschauer. Bis sich Gladbachs Rafael an der rechten Auslinie durchwühlte, regelwidrig vielleicht sogar, den Ball dann nach innen gab zum wartenden Harvard Nordtveit, der im Rutschen, im Fallen aus 20 Metern zum 1:0 vollendete.

Der Knoten war geplatzt, keine vier Minuten später legte Ibrahima Traore (79. Minute) per Konter zum 2:0 nach. Wolfsburg war geschlagen, Gladbach feierte den dritten Bundesliga-Sieg in Serie und bekommt so langsam ein Problem: Was tun mit Aushilfs-Trainer Andre Schubert? Noch vor der Partie hatte Sportdirektor Max Eberl versichert, dass Schubert, der erst vor zwei Wochen den zurückgetretenen Lucien Favre ersetzt hatte, "auch nach der Länderspielpause bei uns Trainer bleiben wird". Kann heißen: zurück zur U23, sobald ein namhafter Kandidat gefunden ist, kann aber auch heißen: Der Mann darf bleiben. "Das ist ein Vertrauensbeweis, ich genieße die Arbeit mit der Mannschaft", kommentierte Schubert Eberls Aussage, die mit ihm schon tags zuvor abgesprochen war. "Nicht mehr und nicht weniger."

Plötzlich klappt alles: Havard Nordtveit (M.) feiert sein Tor mit den Kollegen Oscar Wendt (r.) und Patrick HerrmannBild: Reuters/W. Rattay

Warum auch nicht? Denn konnte man nach den beiden Erfolgen gegen Augsburg und in Stuttgart noch von relativ leichten Gegnern sprechen, so ist jetzt mit dem VfL Wolfsburg immerhin der Vizemeister bezwungen worden. Auch wenn die Borussia damit immer noch im unteren Mittelfeld darbt nach den fünf Niederlagen zum Saisonauftakt. Aber Schubert will ohnehin nicht vorausblicken. Auch nicht in eigener Sache: "Das einzige, woran ich gerade denke, ist, was die Mannschaft heute geleistet hat. Das ist der absolute Wahnsinn."

Mainz und Ingolstadt mischen oben mit

Die Rolle der Überraschungsteams nehmen nach einem Viertel dieser Meisterschaft andere ein: Hertha BSC gewann dank der Treffer von Salomon Kalou (17.) und zweimal Vedad Ibisevic (76./78.) mit 3:0 (1:0) gegen den Hamburger SV und schob sich auf Tabellenrang vier. Gleich dahinter folgt der FC Ingolstadt. Der Aufsteiger schaffte mit dem 2:0 (0:0) gegen Eintracht Frankfurt den ersten Heimsieg in seiner kurzen Bundesliga-Geschichte. Pascal Groß erzielte in der 78. Minute das erste Heimtor überhaupt für die Ingolstädter, Stefan Lex erhöhte kurze Zeit später nach kapitalem Torwartfehler von Lukas Hradacky auf 2:0 (84.).

Stuttgart neues Schlusslicht

Im Tabellenkeller schaffte Hannover 96 den ersten Saisonerfolg beim 1:0 (0:0) gegen enttäuschende Bremer. Salif Sane sorgte mit seinem Tor des Tages (55.) dafür, dass sein Team die Rote Laterne abgeben konnte. Die übernahm der VfB Stuttgart, der bei 1899 Hoffenheim in letzter Minute ein 2:2 (1:0) sicherte. Joker Jan Kliment (64.) und Tim Werner (90.) glichen zweimal aus, nachdem Kevin Volland die Hoffenheimer per Foulelfmeter (33.) und nach einem Konter (77.) in Führung gebracht hatte.

Bereits am Freitag hatte Darmstadt 98 zu Hause mit 2:3 gegen Mainz 05 verloren. Darmstadts Sandro Wagner verpasste in der sechsten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich, als er einen Foulelfmeter weit über das Tor schoss.

Alle Ergebnisse und die Tabelle finden Sie hier.