Sein Geburtsjahr ist ein von ihm gehütetes Geheimnis und gehört zu den großen Eitelkeiten des Modezaren. Fest steht: Einer der Jüngsten ist er nicht mehr. Heute feiert Karl Lagerfeld seinen Geburtstag.
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Herzlichen Glückwunsch, Karl Lagerfeld!
Der deutsche Modepapst wird am 10. September ein Jahr älter. Ob er 1933, 1935 oder 1938 auf die Welt gekommen ist, darüber hüllt sich Karl Lagerfeld in Schweigen. Das Alter scheint seine Kreativität nicht zu mindern.
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Modepapst aus Deutschland
Karl Lagerfeld steht gerne im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Nur wenn es um sein Alter geht, hüllt er sich in Schweigen. Im Taufregister steht als Geburtstag der 10. September 1933. Das Geburtsjahr könnte aber auch 1935 oder 1938 lauten. Ob nun 77, 80 oder sehr wahrscheinlich 82 Jahre: Karl Lagerfeld ist ein vielbeschäftigter Mann - und einer der weltweit bekanntesten Deutschen.
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Von Hamburg nach Paris
Sein Vater macht mit Dosenmilch ein Vermögen. Karl interessiert sich für das Leben in Hamburgs Oberschicht aber nur wenig: 1955 zieht es ihn in die Hauptstadt der Mode, nach Paris. Er entwirft Haute Couture, erst für Pierre Balmain, später bei Jean Patou. Jedes Jahr kreiert er um die 70 Kleider - das reicht ihm aber nicht. Er macht sich selbständig und arbeitet für Modehäuser wie Fendi oder Chloé.
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Dandy Karl
Karl Lagerfelds Markenzeichen ist schon seit 1976 der Haarzopf und seine dunkle Sonnenbrille, die er wegen eines Sehfehlers immer trägt. Eine Zeit lang tritt er auch gerne mit einem Fächer in der Hand in Erscheinung - das bringt ihm den Ruf ein, ein Dandy zu sein. Als bevorzugte Stilrichtungen nennt Lagerfeld das 18. Jahrhundert sowie die Bewegung des Art Déco.
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Chanels Strichjunge
So bezeichnet sich Karl Lagerfeld selbstironisch, seit er 1983 als kreativer Kopf des Modeunternehmens Chanel arbeitet. Lagerfeld gelingt es, dem anfangs noch besonders bei älteren Damen beliebten Label ein modernes und junges Image zu verpassen. Seine Arbeit für Chanel macht ihn zum König der Laufstege - seine Entwürfe sind bis heute begehrt.
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Schicksalhafte Liaisons
Sechs Jahre lang ist das Pariser Model Ines de la Fressange (links im Bild) Lagerfelds Muse - dann trennen sich die beiden im Streit. In den 1990er Jahren macht der Modezar das deutsche Model Claudia Schiffer zum Aushängeschild von Chanel. Seit etwa sieben Jahren ist der junge Baptiste Giabiconi die Inspirationsquelle des Meisters.
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Eiserner Wille
1989 stirbt Karl Lagerfelds Lebenspartner Jacques de Bascher. Als eine Folge davon nimmt Lagerfeld deutlich zu. Im Jahr 2000 verliert er dann innerhalb eines Jahres 42 Kilogramm - und kreiert daraus eine Erfolgsstory. Seitdem hat er die Figur eines jugendlichen Models. Für seinen Magerwahn erntet er auch viel Kritik. Auf seine Laufstege schickt er am liebsten spindeldürre Models.
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Das "Kleine Schwarze"
Das Markenzeichen Coco Chanels war ein Kleid, das als "Kleines Schwarzes" in die Modegeschichte einging. Das Bild zeigt Aufnahmen verschiedener Modelle, die Lagerfeld selbst gemacht hat. Neben Modefotografie findet Lagerfeld noch andere kreative Betätigungsfelder: In Dubai und Hamburg entwirft er zum Beispiel Luxusvillen. Außerdem designt er Möbel, Teddybären und schreibt Bücher.
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Lagerfeld - ein Gesamtkunstwerk
Lagerfeld modelliert sich gerne selbst als Kunstfigur mit weißem Stehkragen zu knallengen Jeans. Zur Ruhe setzen will er sich noch lange nicht: Gerade erst hat er einen Men's Store in Berlin eröffnet - im Beisein prominenter Gäste und vieler Fans versteht sich. Offensichtlich steht er auch im hohen Alter noch gerne in der Öffentlichkeit und in den Schlagzeilen.
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Der Mode-Maestro selbst datierte seinen Geburtstag vor einigen Jahren auf 1935. Dann wäre heute sein 80. Lange kursierte jedoch das Gerücht, Lagerfeld sei 1938 geboren - dann wäre er jetzt 77. Aber im Taufregister soll sein Geburtsjahr auf 1933 datiert sein. Dann gratulieren wir ihm wohl heute zum 82. Geburtstag. Im Prinzip ist das Geburtsjahr gar nicht wichtig. Geburtstag ist Geburtstag und Lagerfeld mag es eben geheimnisvoll.
In der Welt der Mode gilt er seit dem Tod von Yves Saint Laurent 2008 als Alleinherrscher. In den Medien ist der Star omnipräsent. Welcher Mensch sich hinter der Stilikone mit dem weißen Mozartzopf und der Sonnenbrille wirklich versteckt, bleibt ein Rätsel.
"König der Maßlosigkeit"
Modezar, Fotograf, Designer, Filmemacher, Verleger und Stilikone: Frankreichs Presse nennt den gebürtigen Hamburger, der Paris zu seiner Wahlheimat erkoren hat, "König der Maßlosigkeit" oder auch "Karl den Großen" in Anspielung an den gleichnamigen Herrscher, der bis 814 König des Frankenreichs war.
Mitte der 1950er Jahre begann er in der französischen Hauptstadt seine Mode-Karriere, arbeitete zunächst für Namen wie Balmain, Patou und Chloé. Sein Wechsel im Jahr 1983 zu Chanel war wegweisend: Er rüttelte die traditionsreiche Luxusmarke aus ihrem Dornröschenschlaf wach. Unter seinem eigenen Namen kreiert Lagerfeld seit Mitte der 1970er Jahre Mode. Und seine Kreativität scheint auch mit vielleicht 77, 80 oder sehr wahrscheinlich 82 Jahren keine Grenzen zu kennen. Herzlichen Glückwunsch, Karl Lagerfeld.