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Angst vor "hessischen Verhältnissen"

21. September 2013

Die Hessen wählen am Sonntag den Bundestag und den Landtag. Umfragen sehen Schwarz-Gelb und Rot-Grün gleichauf. Die Rückkehr zu "hessischen Verhältnissen" - und das heißt: unklaren Konstellationen - ist denkbar.

Volker Bouffier, Ministerpräsident in Hessen,Photo: Getty Images
Bild: Getty Images

Neben der Frage, ob im Kopf-an-Kopf-Rennen schließlich die regierende schwarz-gelbe Koalition oder die rot-grüne Opposition siegen wird, geht es auch um das Abschneiden der Linken. Sollte die Partei wieder in den Landtag in Wiesbaden einziehen, könnten in dem wirtschaftsstarken Bundesland mit seinen sechs Millionen Einwohnern wieder "hessische Verhältnisse" ohne klare Mehrheiten drohen.

Vergebliches Warten auf das "Ehrenwort"

CDU-Ministerpräsident Volker Bouffier (s. Artikelbild) hatte im Wahlkampf vergeblich von seinem SPD-Herausforderer Thorsten Schäfer-Gümbel ein "Ehrenwort" gefordert, nicht mit der Linken zu koalieren. Dieser schloss eine Kooperation mit der Partei zwar "politisch" aus, ließ sich aber doch noch eine Hintertür offen.

Hessens SPD-Chef Schäfer-Gümbel mied das Ehrenwort beim Thema LinkeBild: Ralph Orlowski/Getty Images

Umgekehrt gab Bouffier sein Ehrenwort, sich nicht mit der eurokritischen Alternative für Deutschland (AfD) zu verbünden. Zuvor hatte er für Wirbel gesorgt, weil er dies nicht kategorisch ausgeschlossen hatte. Die AfD tritt erstmals auch in Hessen an und lag in den Umfragen zuletzt bei drei Prozent.

Im eher müden Wahlkampf setzte Bouffier vor allem auf die Popularität von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die gute wirtschaftliche Lage im Land. Die Opposition sieht dagegen nach 15 Jahren Herrschaft der konservativen CDU die Zeit für den Wechsel gekommen. Bouffier hatte die Macht 2010 von Roland Koch übernommen, der in die Wirtschaft wechselte.

Kommt die SPD wieder aus ihrem historischen Tief?

Die SPD, die von Schäfer-Gümbel wieder geeint wurde, war vor vier Jahren auf 23,7 Prozent abgestürzt - ihr schlechtester Wert in Hessen seit 1946. Ein Jahr zuvor war die damalige sozialdemokratische Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti beim Versuch gescheitert, sich mit der Linken zur Regierungschefin wählen zu lassen. Vier Abweichler ließen die Wahl damals platzen.

haz/nem

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