Hettche bekommt Bayerischen Buchpreis
28. November 2014 "Pfaueninsel" sei ein Musterbeispiel für den Roman als Zeitmaschine, hieß es in der Begründung der Jury. Der Roman thematisierte politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Umbrüche des 19. Jahrhunderts, gleichzeitig werfe er drängende Fragen der Gegenwart auf. Thomas Hettches Roman handelt von der kleinwüchsigen Maria Dorothea Strakon, die im 19. Jahrhundert als Schlosfräulein auf der Pfaueninsel in der Havel bei Berlin lebt. Das Buch stand bereits auf der Shortlist zum deutschen Buchpreis und wurde Anfang November mit dem Wilhelm-Raabe-Preis ausgezeichnet.
Die Preisverleihung des Bayerischen Buchpreises fand am Donnerstag (27.11.2014) in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz statt. Prämiert wurden die besten deutschsprachige Bücher der letzten zwölf Monate. "Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert" von Ulrich Herbert wurde als bestes Sachbuch ausgezeichnet. Außer Konkurrenz wurde der Ehrenpreis des bayerischen Ministerpräsidenten an Silvia Bovenschen verliehen.
Alter Preis in neuem Gewand
Der Bayerische Buchpreis geht aus dem Corine-Literaturpreis hervor, der von 2001 bis 2011, ebenfalls vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels (Landesverband Bayern) und dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie vergeben wurde. Neu ist die Anzahl der Kategorien: Waren es beim Corine-Preis noch mindestens acht, sind es beim Bayerischen Buchpreis nur noch drei. Im Vorfeld hatte die dreiköpfige Fachjury, bestehend aus Denis Scheck, Franziska Augstein und Carolin Emcke, jeweils ein Buch aus den Kategorien Sachbuch und Belletristik nominiert. Im Anschluss haben sie Gemeinsam den Gewinner ausgewählt. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Alle nominierten Autoren erhalten 2000 Euro.
hjh (dpa/bayerischer-buchpreis.de)