2. März 2023
Kurz nachdem im August 2021 die afghanische Hauptstadt Kabul durch die Taliban erobert wurde, feuerte eine US-amerikanische Drohne auf ein Auto, das in einem Innenhof der Stadt geparkt war und mit Kanistern beladen wurde. Die Soldaten, die die Drohne aus vielen tausend Kilometern Entfernung lenkten, wollten auf diese Weise einen gesuchten Terroristen des sogenannten Islamischen Staates töten und einen Sprengstoffanschlag auf Zivilisten und Soldaten verhindern. Zehn Menschen starben, als die von der Drohne abgefeuerte “Hellfire”-Rakete das Auto zerstört - sieben Kinder im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren, der Afghane Zemarai Ahmadi, der bei einer US-amerikanischen Hilfsorganisation in Kabul arbeitete, und zwei seiner Brüder. Sie alle waren unschuldig.
Zunächst behauptet das US-Militär ausdrücklich, man habe erfolgreich einen Terroristen getötet. Erst drei Wochen später und nach zahlreichen Berichten über die tatsächlichen Opfer, bestätigt ein Pentagon-Sprecher, dass bei dem Angriff ausschließlich Zivilisten getötet wurden. Der Fall ist nicht der einzige, in dem Unschuldige durch eine Kampfdrohne des US-Militärs sterben.
2014 kam eine interne Untersuchung der US-Army zu dem Ergebnis, dass 90 Prozent der Getöteten bei Drohnenangriffen nicht die eigentlichen Zielpersonen waren, sondern sogenannte "Bystander“, Menschen, die danebenstanden.
Zentral für die US-Drohnenangriffe ist der deutsche Militärstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz.
Die Partei “Die Grünen”, die jahrelang US-Drohnenangriffe über die deutsche Basis Ramstein als völkerrechtswidrig bezeichnet hatten und nun Teil der deutschen Bundesregierung sind, rücken heute von öffentlicher Kritik ab.
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