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Hinterbliebene erhöhen Druck auf Lufthansa

11. Oktober 2015

Viele Angehörige der Germanwings-Absturzopfer halten das Entschädigungsangebot des Mutterkonzerns Lufthansa für lächerlich gering. Sie haben sich deshalb entschlossen, in den USA zu klagen. Ob das nötig sein wird?

Modell eines Germanwings-Flugzeugs zwischen roten Grablichtern (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/W. Rattay

Die Hinterbliebenen der Opfer hatten sich mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, ihre juristischen Vertreter mit einem entsprechenden Mandat zu versehen, wie der Luftfahrt-Anwalt Elmar Giemulla mitteilte. Seine Kanzlei vertritt 39 Familien, die beim Absturz von Flug 4U9525 im März über den französischen Alpen einen Angehörigen verloren hatten. Mehr als 100 Familienangehörige hatten sich am Samstag in einem Hotel getroffen, um über das weitere Vorgehen zu beraten.

Opfer-Anwalt Giemulla: die Stimmung unter den Hinterbliebenen ist eindeutigBild: picture-alliance/dpa/P. Zinken

Weitere Verhandlungen mit Lufthansa

Ob die Familien nun tatsächlich mit einer Klage vor ein US-Gericht ziehen werden, sei aber noch offen, so Giemulla: "Wir werden nun erstmal auf dieser Grundlage weiter mit der Gegenseite verhandeln", kündigte er an. Über das genaue Vorgehen sei Stillschweigen vereinbart worden.

Es sei aber bereits geprüft worden, dass eine etwaige Klage Aussichten hätte, von einem US-Gericht angenommen zu werden. Schon als sich Wochen nach dem Unglück unterschiedliche Vorstellungen um Schadensersatzansprüche abzeichneten, hatte Giemulla mit dem juristischen Gang nach Übersee gedroht, wo es die Möglichkeit gibt, auf "emotionalen Schadenersatz" zu klagen.

Vierstelliges Angebot

Die Opfer-Anwälte und der Germanwings-Mutterkonzern Lufthansa konnten sich bislang nicht auf Schmerzensgeld-Zahlungen einigen. Nach Angaben von Germanwings war für jedes Opfer eine Soforthilfe von 50.000 Euro gezahlt worden. Dazu sollen 25.000 Schmerzensgeld für jeden Toten gezahlt werden. Nächste Angehörige sollten ohne weitere Prüfung 10.000 Euro bekommen. Dies lehnen die Opfer-Anwälte als viel zu niedrig ab.

Das Germanwings-Flugzeug war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf an einem Berg zerschellt. Die Ermittler halten es für erwiesen, dass der Copilot das Flugzeug absichtlich auf Crashkurs steuerte. Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben.

uh/pg (dpa)

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