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Hintergrund: Das Staatliche Konservatorium in Tiflis

13. Oktober 2003

An der Musikhochschule in Georgiens Hauptstadt setzt die Rektorin, Professorin Manana Doidjashvili, Reformimpulse durch neue Ausbildungsangebote und den Ausbau internationaler Kontakte.

Manana Doidjashvili, Rektorin des Staatlichen Konservatoriums Tbilissi, im Gespräch mit dem Komponisten Teimuraz Bakuradze

Das Staatliche Konservatorium in Tbilissi (Tiflis), Georgien, wurde 1917 auf der Grundlage einer Musikfachschule gegründet. Es war die erste und über Jahre einzige Musikhochschule in Transkaukasien und befindet sich heute in einem inzwischen denkmalgeschützten Haus im Kultur- und Geschäftszentrum der georgischen Hauptstadt. Anton Rubinstein hatte 1891 ein Wohltätigkeitskonzert zur Finanzierung dieses Gebäudes gegeben. Heute ziert seine Skulptur das Gebäude.

Als Dozenten waren u.a. Schüler von Franz Liszt, Peter Tschaikowsky und Ignaz Mosheles tätig. Zu den herausragenden georgischen Musikern, die den fachlichen Ruf des Konservatoriums fortsetzten, gehörte die Pianistin Anastasia Virsaladze sowie die Komponisten Zakaria Palishvili und Dimitri Arakishvili.

Von Beginn an zählte das Konservatorium zu den wichtigsten Kulturzentren Georgiens. Diesen Ruf hat es auch heute. Zahlreiche Musikforen, nationale und internationale Wettbewerbe, wissenschaftliche Tagungen, Meisterkurse, Konzertreihen und Opernaufführungen zählen zum Veranstaltungsangebot. Der ‚Große Konzertsaal‘, der ‚Kleine Konzertsaal‘ und der ‚Kammermusiksaal‘ sind die wichtigsten Stätten, an denen regelmäßige Aufführungen sowie von national und international bekannten Musikern geleitete Meisterkurse stattfinden.

Im Jahr 2000 wurde erstmals in der Geschichte des Konservatoriums eine Frau als Rektorin gewählt – die Professorin Manana Doidjashvili, Pianistin mit dem Titel "Volkskünstlerin Georgiens", Preisträgerin internationaler Wettbewerbe und Direktorin der georgischen Stiftung für Musikwettbewerbe. Mit ihrem Namen verbindet sich ein grundlegender Umstrukturierungsprozess am Konservatorium: Sie setzte Reformimpulse durch neue Ausbildungsangebote, mehr Wettbewerbe und Konzerte sowie die Intensivierung internationaler Kontakte. Parallel hierzu findet ein von Staat, Stadt und Förderern unterstützter Umbau des Gebäudes statt. Bibliotheken und Tonarchive werden erweitert, der ‚Große Konzertsaal‘ wurde bereits renoviert.

Über 300 Studenten und Doktoranden sowie Assistenten gehören zum Konservatorium. An 15 Fachbereichen wird gelehrt, u.a. Klavier, Orchesterinstrumente, Chorleitung, Sologesang und Musikwissenschaft. Zwei aufeinander aufbauende Studiengänge werden angeboten: der Master-Abschluss (zwei Jahre) und der Bachelor-Abschluss (vier Jahre). Zudem gibt es einen Promotionsstudiengang (drei Jahre für Musikwissenschaftler) und eine Assistentenlaufbahn (zwei Jahre für Komponisten und Künstler).