1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Hintergrund: Der Komponist Teimuraz Bakuradze

13. Oktober 2003

"Musik ist die Botschafterin der Freude", glaubt der georgische Komponist Teimuraz Bakuradze, der den DW-Kompositionspreis 2003 erhielt.

Teimuraz Bakuradze (r.) erhält den Kompositionspreis aus den Händen von DW-Intendant Erik BettermannBild: DW

Teimuraz Bakuradze wurde 1943 in Kutaissi (Georgien) geboren. Der Komponist Alexandre Shaverzashvili unterrichtete Bakuradze zwischen 1958 und 1962 an der Musikschule in Tbilissi. Das anschließende Studium am Staatlichen Konservatorium Tbilissi (Tiflis) bei Andria Balanchivadze - eines Bruders von George Balanchivadze - schloss Bakuradze 1967 ab. Danach arbeitete er als freier Komponist und erhielt internationale Auszeichnungen für seine Kompositionen für Filmmusik bei Festspielen u.a. in Cannes, Venedig und Oberhausen. Bei einer Meinungsumfrage der Moskauer Zeitschrift "Cinema Art" gelangte Bakuradze unter die 50 besten Komponisten des Jahrhunderts.

Obwohl sein Musikstil in Zeiten sowjetischer Zensur als "bourgeois, "westlich und avantgardistisch" galt, gelang es 1973 zwei seiner Werke uraufzuführen: "Die drei Klagebücher" und das musikalische Happening "Präludium" (unter dem Dirigenten Jansugh Kakhidze). 1995 wurden seine Werke "Zwei Bücher für Quintett" und "Vespern für Dreizehn" uraufgeführt.

Seit 1994 leitet Bakuradze in Tbilissi Musikwerkstätten, in denen er junge Komponisten, Künstler und Musikwissenschaftler mit den Entwicklungen westlicher Musik und moderner Kompositionstechniken bekannt macht.

Bakuradze vertritt die Überzeugung, dass Musik die höchste Stufe geistigen Schaffens des Menschen ist und dort beginnt, wo das Wort – die Poesie – aufhört. "Die Musik strebt nach dem für die Poesie Unerreichbaren. Musik ist eine Botschaft. Selbst in ihrer tragischen Ausdrucksform schenkt Musik Freude. Sie ist die Botschafterin der Freude. Mit meiner Musik versuche ich, die Schönheit zerstörter Nester zu beschreiben", sagt Bakuradze.

Der Titel des Orchesterstücks, das beim Beethovenfest in Bonn aufgeführt wird, lautet "Hoher Gesang der Jünglinge und der Vögel". Der Komponist versucht darin, zwischen traditionellem georgischen Gesang und zeitgenössischer Orchestermusik eine Brücke zu schlagen.