1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Die Hisbollah und der Syrien-Krieg

21. Juli 2017

Die libanesische Armee schaltet sich offenbar in den Kampf gegen islamistische Rebellen aus Syrien ein. Die Hisbollah-Miliz teilte mit, es gebe im Grenzgebiet gemeinsame Aktionen. Auch die syrische Luftwaffe greift ein.

Libanon Grenzstadt Arsal, Militär
Libanesische Soldaten kontrollieren eine Straße in der Stadt Arsal Bild: Reuters/A. Hashisho

Libanesische Soldaten hätten eine Gruppe von Aufständischen ins Visier genommen, die in die Stadt Arsal im Nordosten des Libanon fliehen wollten, hieß es in einem Bericht der nationalen Nachrichtenagentur des Landes. Auch aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete diese Meldung.

Von der libanesischen Hisbollah-Miliz hieß es, man habe eine gemeinsame Offensive gestartet, um Rebellen aus einem Gebiet an der syrisch-libanesischen Grenze zu vertreiben. Die Operationen würden auf beiden Seiten der Grenze durchgeführt, sagte ein Hisbollah-Sprecher. Dabei würde die Bodenoffensive der schiitischen Miliz in Syrien von 'Angriffen der syrischen Luftwaffe unterstützt. Auch die syrische Armee sprach von einer Offensive in beiden Ländern. Dabei habe man mehrere Gebiete zurückerobert und Extremisten getötet.

Offensive gegen Fatah al-Scham

Die Offensive richtet sich laut Hisbollah-Angaben gegen die islamistische Nusra-Front, die sich von der Al-Kaida-Organsiation gelöst und sich den neuen Namen Dschabhat Fatah al-Scham gegeben hat. Sie kämpft gegen die Regierung von Syriens Präsident Baschar al-Assad und operiert unter anderem von dem Gebiet Dschurud Arsal aus. 

Aus libanesischen Sicherheitskreisen hatte es zunächst geheißen, die libanesische Armee werde sich nicht an einer Offensive mit der Hisbollah beteiligen. Die Armee nehme eine defensive Haltung ein und werde nur das Feuer eröffnen, wenn Stellungen angegriffen würden. Allerdings hatte Libanons Ministerpräsident Saad Rafik Hariri am Donnerstag von einer Militäraktion zur Sicherung der Grenzregion gesprochen.

Spannungen angesichts einer Million Flüchtlinge

In der bergigen Region der syrisch-libanesische Grenze finden viele Kämpfer des "Islamischen Staats" (IS) wie auch der Dschabhat Fatah al-Scham Unterschlupf. In der Region rund um die libanesiche Stadt Arsal nahe Syrien leben auch mehrere Tausend syrische Flüchtlinge in Lagern. Im Libanon steigen derzeit die Spannungen wegen der vielen Flüchtlinge im Land; insgesamt sind es als eine Million Syrer, die vor dem Bürgerkrieg in den Libanon geflohen sind.

Videomaterial der Hisbollah, das Kämpfe an der libanesisch-syrischen Grenze zeigen sollBild: Reuters/Hezbollah Military

cw/hk/kle (rtr, afpe, ape, dpae)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen