Erstmals seit der Gründung Israels besucht ein Ministerpräsident des Landes die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Naftali Bennett (Artikelbild) traf am Sonntagabend in Abu Dhabi ein. An diesem Montag wird er nach Angaben seines Büros den Kronprinzen von Abu Dhabi, Scheich Mohammed bin Sajed al-Nahjan, treffen. Als Hauptmotor der Annäherung gelten wirtschaftliche Erwägungen, die Länder wollen aber auch eine Allianz gegen den gemeinsamen Erzfeind Iran schmieden. 

Im vergangenen Jahr hatten die Emirate mit einem Jahrzehnte alten Konsens der arabischen Staaten gebrochen und die Beziehungen zu Israel normalisiert. Im September 2020 unterzeichneten die Emirate wie auch Bahrain Abkommen mit Israel über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Dies war unter Vermittlung des damaligen US-Präsidenten Donald Trump zustande gekommen. Auch ein Friedensabkommen wurde abgeschlossen. 

Zuvor hatten nur zwei arabische Staaten, die Nachbarländer Ägypten und Jordanien, diplomatische Beziehungen zu Israel unterhalten. Im Sommer hatten die Emirate eine Botschaft in der israelischen Küstenstadt Tel Aviv eröffnet. Die Staaten haben inzwischen auch direkte Flüge zueinander aufgenommen. Neben den Emiraten und Bahrain begannen zudem der Sudan und Marokko unter US-Vermittlung, ihr Verhältnis zu Israel zu verbessern.

sti/hf (afp, dpa, rtr)