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Obama telefoniert mit Rohani

27. September 2013

Seit Jahrzehnten herrschte Eiszeit zwischen Washington und Teheran. Nun bewegen sich beide Länder mit Riesenschritten aufeinander zu. Einen Tag nach dem Treffen der Außenminister sprachen die Staatschefs miteinander.

Barack Obama telefoniert mit Hassan Rohani (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Erstmals seit der Islamischen Revolution 1979 haben die Präsidenten der USA und des Iran direkt miteinander gesprochen: US-Präsident Barack Obama informierte am Freitag die Öffentlichkeit darüber, dass er mit seinem iranischen Kollegen Hassan Rohani telefoniert habe. Es ging um das umstrittene iranische Atomprogramm.

"Ich habe gerade mit Präsident Rohani am Telefon gesprochen", sagte Obama vor Journalisten im Weißen Haus. Noch gebe es "bedeutende Hindernisse" für die Verhandlungen im Atomstreit. "Ein Erfolg ist keineswegs garantiert. Aber ich glaube, dass wir eine umfassende Lösung finden können", zeigte er sich zuversichtlich.

Rohani und er hätten ihre Teams angewiesen - so führte Obama aus - weiterhin gemeinsam mit internationalen Partnern schnell auf eine Vereinbarung hinzuarbeiten. "Und während dieses gesamten Prozesses werden wir in engem Kontakt mit unseren Freunden und Verbündeten in der Region, einschließlich Israel, bleiben", unterstrich der US-Präsident.

Atomstreit: das neue Gesicht des Iran

01:54

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Rohani strebt rasches Abkommen an

Zuvor hatte der iranische Staatschef in einer Pressekonferenz in New York beim Thema Atomstreit aufs Tempo gedrückt. Er strebe in den anstehenden Verhandlungen mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland rasch eine Lösung an, sagte Rohani. "Die Rhetorik des Westens gegenüber dem Iran, auch die von Präsident Obama, hat sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren drastisch geändert", meinte der moderate Kleriker weiter. Mit den Ergebnissen des bisherigen Gesprächsverlaufs zeigte er sich sehr zufrieden. Die nächsten Schritte müssten von beiden Seiten akribisch und rational getan werden. Rohani hält sich zur UN-Vollversammlung in New York auf.

Die Islamische Republik und die sechs Mächte hatten sich am Donnerstag auf neue Atom-Verhandlungen verständigt. Ihre Außenminister und EU-Chefdiplomatin Catherine Ashton vereinbarten, die Gespräche am 15. und 16. Oktober in Genf wieder aufzunehmen. Anschließend kam es zu dem historischen Treffen zwischen US-Außenminister John Kerry und seinem iranischen Kollegen Mohammed Dschawad Sarif.

Am Freitag wurden in Wien zudem die Gespräche zwischen Teheran und der Internationalen Atomenergieorganisation IAEA wieder aufgenommen. Beide Seiten sprachen anschließend von einem konstruktiven Dialog.

London bietet Teheran Annäherung an

Neben den USA will sich nun auch Großbritannien um eine langsame Annäherung an Teheran bemühen. "Wir sind bereit, unsere Beziehungen zu verbessern; Schritt für Schritt und solange das auf Gegenseitigkeit beruht", erläuterte Vizepremierminister Nick Clegg vor der UN-Vollversammlung. Die Ankündigungen des iranischen Präsidenten seien ermutigend.

se/det (dpa, afpe, ape, rtr)

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