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Aids in Europa: WHO schlägt Alarm

26. November 2015

Erschreckende Bilanz: Einem EU-Bericht zufolge infizieren sich immer mehr Menschen in Europa mit dem Aids-Erreger HIV. 2014 erreichten die Neuinfektionen ein Rekordhoch. Vor allem im Osten steigen die Zahlen dramatisch.

Symbolbild HIV-Virus (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/C. Goldsmith

"Wir rufen die europäischen Länder auf, mutige Maßnahmen zu ergeifen und die HIV-Epidemie ein für alle Mal zu stoppen." Zsuzsanna Jakab, Leiterin des Regionalbüros Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO), schlägt Alarm. Nach einem Bericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) sind im vergangenen Jahr 142.187 neue Ansteckungen registriert worden. 2013 waren es 136.235 Erstdiagnosen.

Massiver Anstieg von HIV-Infektionen in Osteuropa

Vor allem in den östlichen Ländern der Europäischen Region sei ein enormer Anstieg zu verzeichnen, schreibt die EU-Agentur. Allein Russland meldete 85.252 neue Infektionen. In Bulgarien, Ungarn, Tschechien und der Slowakei hätten sich die pro Jahr diagnostizierten Infektionen seit 2005 verdoppelt. Übertragen werde das Virus hier vor allem durch heterosexuelle Kontakte oder verunreinigtes Drogenbesteck. In der Europäischen Union (EU) hingegen werde das Virus überwiegend bei Geschlechtskontakten unter Männern weitergegeben.

In Deutschland wurde das Aids-Virus 2014 dem ECDC-Bericht zufolge bei 3525 Menschen festgestellt. Das sind sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Dennoch schätzt das Robert Koch-Institut (RKI), dass sich nur rund 3200 Menschen direkt in Deutschland infiziert haben. Es gebe eine Reihe von "Auslandsinfektionen", die in Deutschland diagnostiziert werden. Auf globaler Ebene macht der Kampf gegen Aids Fortschritte: Die Zahl der HIV-Neuansteckungen ist seit dem Jahr 2000 um 35 Prozent gesunken. Weltweit tragen 39,9 Millionen Menschen das Virus in sich.

hk/kle (dpa, ECDC)

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