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KriminalitätMexiko

Hochrangiger Polizeivertreter in Mexiko erschossen

22. Juli 2024

Der Geheimdienst-Chef Milton Morales Figueroa wurde auf offener Straße am Rande der mexikanischen Hauptstadt getötet. Das Attentat reiht sich in eine Serie von Gewalt gegen Beamte und Politiker in Mexiko ein.

Ein Polizeiwagen steht am abgesperrten Tatort, an dem der Bürgermeisterkandidat Alfred Cabrera im Mai in Las Lomas ermordet wurde
Ein Polizeieinsatz nach dem Mord an dem Bürgermeisterkandidaten Alfred Cabrera im Mai in Las LomasBild: Francisco Robles/AFP/Getty Images

Der Leiter für Spezialeinsätze der Polizei von Mexiko-Stadt, Milton Morales Figueroa, war nach einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP gerade in einem Geflügelgeschäft in Coacalco, als der Angriff erfolgte. Bilder von Überwachungskameras sollen zeigen, wie sich ein Mann Figueroa nähert und auf ihn schießt.

Die spanische Zeitung El País spricht derweil von mehreren bewaffneten Personen, die dem Geheimdienstchef mit Fahrzeugen erst den Weg versperrten und dann das Feuer auf ihn eröffneten.

"Infolge eines feigen Attentats in Coacalco im Bundesstaat Mexico hat mein Kollege und Freund, der Hauptkommissar Milton Morales Figueroa, sein Leben verloren", gab der Sekretär für örtliche Sicherheit, Pablo Vázquez, auf dem Onlinedienst X bekannt.

Kampf gegen die organisierte Kriminalität

Figueroas hatte Einsätze gegen das organisierte Verbrechen geleitet. Im Bundesstaat Mexico sind kleine, auf Drogenhandel und Schmuggel spezialisierte kriminelle Zellen aktiv, die Verbindungen zu großen Drogenkartellen wie Jalisco Nueva Generación haben. Mexikanischen Medien zufolge hatte Figueroa zur Zerschlagung einiger örtlicher Banden und zur Beschlagnahmung großer Mengen Drogen beigetragen.

Figueroa sei "mit wichtigen Ermittlungen betraut gewesen, die den Frieden und die Sicherheit der Einwohner von Mexiko-Stadt sicherstellen sollten", schrieb der Bürgermeister der mexikanischen Hauptstadt, Martí Batres, auf X.

Gewalt gegen Politiker und Beamte an der Tagesordnung

Figueroa ist nicht der erste Polizeibeamte, der dem organisierten Verbrechen  zum Opfer fällt. In den vergangenen Jahren wurden in Mexiko mehrere Polizeivertreter getötet.

Im Juni 2020 überlebte der damalige Sicherheitsbeauftragte von Mexiko-Stadt, Omar García Harfuch, einen Anschlag auf einer der Hauptverkehrsstraßen der Metropole nur knapp. Hinter der Tat wurde das mächtige Kartell Jalisco Nueva Generación vermutet. Drei Menschen kamen zu Tode, García Harfuch wurde nur leicht verletzt.

Figueroa - ein enger Verbündeter von Harfuch - hatte damals die Ermittlungen geleitet. Unter der designierten mexikanischen Staatspräsidentin Claudia Sheinbaum, die im Oktober ihr Amt antritt, soll García Harfuch nun Sicherheitsminister des Landes werden.

Mexiko: Mord und Gewalt prägen den Wahlkampf

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Mord und Gewalt prägten auch den jüngsten Wahlkampf in Mexiko. Alleine in diesem Jahr wurden nach Angaben der zivilgesellschaftlichen Organisation "Gemeinsame Sache" 36 Politiker ermordet. Immer wieder erhalten Politiker Morddrohungen und Einschüchterungsversuche, tausende Lokalpolitiker hatten ihre Kandidaturen bei den Wahlen im Juni zurückgezogen.

Durch die mit den Drogenkartellen in Verbindung gebrachte Gewalt sind in Mexiko seit 2006 bereits etwa 450.000 Menschen getötet worden. Mehr als 100.000 weitere verschwanden spurlos.

pdo/kle (afp, el país)

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