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PolitikJemen

Hoffnung für den Jemen: Konfliktparteien nähern sich an

24. Dezember 2023

Es geht um Schritte hin zu einem Waffenstillstand. Nach Angaben der Vereinten Nationen gibt es Bewegung in den Verhandlungen zwischen den Huthi-Rebellen und der Regierung in Sanaa.

Flüchtlingslager Jemen, Mann und mehrere Kinder sitzen vor Zeltplane des UNHCR
Viele Menschen im Jemen hoffen auf ein Ende des Bürgerkrieges in ihrem LandBild: Xinhua/picture alliance

Sollte das gelingen, wäre dies nach Einschätzung von Beobachtern ein Meilenstein für die Stabilisierung des Nahen Ostens. Die Huthis, die mit dem Iran verbündet sind, kontrollieren den Norden des Jemen und kämpfen seit 2015 gegen eine von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz. In dem Konflikt starben bislang hunderttausende Menschen. 80 Prozent der jemenitischen Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Initiative hatte zuletzt an Fahrt gewonnen, nachdem Saudi-Arabien und der Iran auf Vermittlung Chinas vereinbart hatten, sich wieder anzunähern.

Die UN drängen auf einen Fahrplan

In einer Erklärung des UN-Sondergesandten Hans Grundberg heißt es, man begrüße die Verpflichtung der Beteiligten auf eine Reihe von Maßnahmen. Dazu gehörten ein landesweiter Waffenstillstand und die Verbesserung der Lebensbedingungen im Jemen. Zudem gehe es um die Vorbereitung der Wiederaufnahme eines umfassenden politischen Prozesses unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen. Grundberg werde nun mit den Beteiligten zusammenarbeiten, um einen Fahrplan zu erstellen, der die Vereinbarungen enthalte und deren Umsetzung unterstütze.

Die Einigung sieht demnach auch die Verpflichtung beider Seiten vor, die Ölexporte wieder aufzunehmen und alle Gehälter im öffentlichen Dienst auszuzahlen. Darüber hinaus sollen die Straßen in verschiedenen Landesteilen wieder geöffnet werden. Die Beschränkungen für den Flughafen von Sanaa und den Hafen von Hudaydah sollen weiter gelockert werden.

Weitere Drohnenangriffe im Roten Meer

Ungeachtet der Friedensbemühungen verübten die Huthi-Rebellen im Jemen nach Angaben der US-Streitkräfte weitere Drohnenangriffe auf Schiffe im Roten Meer. In einem Fall sei am Samstag ein unter indischer Flagge fahrender Tanker getroffen worden, erklärte das US-Zentralkommando Centcom. Es habe keine Verletzten gegeben.

Im Roten Meer patrouillieren mehrere US-Kriegsschiffe, hier eine Aufnahme der USS CarneyBild: Aaron Lau/U.S. Navy/abaca/picture alliance

Eine weitere Angriffsdrohne, die aus von den Huthi kontrollierten Gebieten im Jemen abgefeuert worden sei, habe einen norwegischen Tanker knapp verfehlt. Ebenfalls am Samstag habe der im südlichen Roten Meer patrouillierende Zerstörer "USS Laboon" vier Angriffsdrohnen abgeschossen, die auf das US-Kriegsschiff zugeflogen seien, erklärte Centcom weiter. "Es gab bei diesem Vorfall keine Verletzten und keine Schäden".

Seit dem Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas Anfang Oktober hat die Huthi-Miliz wiederholt Handelsschiffe auf dieser vielbefahrenen Route angegriffen. Die vom Iran unterstützte Miliz feuerte zudem wiederholt Drohnen und Raketen auf Israel ab. Sie droht, jedes Schiff auf dem Weg nach Israel anzugreifen, solange nicht der Transport von mehr Lebensmitteln und Medikamenten in den Gazastreifen erlaubt wird.

Am Samstag wurde zudem im Indischen Ozean ein Chemietanker von einer Drohne getroffen. Das US-Verteidigungsministerium erklärte, es habe sich um eine "vom Iran abgefeuerten Angriffsdrohne" gehandelt. Ein durch die Drohne an Bord des Tankers "Chem Pluto" ausgelöster Brand sei gelöscht worden, Verletzte habe es nicht gegeben.

haz/sti (rtr, afp)

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