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Badstuber: beim VfB Stuttgart angekommen

Calle Kops sid, dpa
26. August 2017

Eine Koproduktion zweier Neuzugänge beschert Stuttgart das Siegtor gegen Mainz 05: Eine Ecke von Dennis Aogo verwertet Holger Badstuber zum 1:0. Ein immens wichtiger Treffer - für den VfB und besonders für Badstuber.

Stuttgarts Holger Badstuber bejubelt seinen Treffer gegen Mainz (Foto: Getty Images/Bongarts/T. Niedermueller)
Bild: Getty Images/Bongarts/T. Niedermueller

Was für ein Tag für Holger Badstuber! Ausgerechnet der Neuzugang bescherte dem VfB Stuttgart den ersten Sieg in der Fußball-Bundesliga seit knapp eineinhalb Jahren. Der ehemalige Nationalspieler, dessen überraschende Verpflichtung durch den geschassten Sportvorstand Jan Schindelmeiser nicht unumstritten war, erzielte beim 1:0 (0:0)-Erfolg des Aufsteigers über Mainz 05 in der 53. Minute das Tor des Tages.

Aber erst der Blick auf die Statistik zeigt, wie besonders gerade dieser Treffer für den Verteidiger war: Badstuber, der bei den Stuttgartern erst kürzlich einen stark leistungsbezogenen Einjahresvertrag unterschrieben hatte, traf erstmals seit beinahe acht Jahren in der Bundesliga. Zuletzt gelang ihm das am 4. Dezember 2009 für den FC Bayern. Gegen Mainz nutzte der 28-Jährige eine Standardsituation: Er köpfte einen Eckball von Dennis Aogo, der ebenfalls erst kurzfristig wegen des längerfristigen Ausfalls von Emiliano Insua vom VfB verpflichtet worden war, im Tiefflug ins Tor.

Holger Badstuber setzt sich gegen Fabian Frei (r.) durch und lässt Keeper Rene Adler (l.) keine ChanceBild: Getty Images/AFP/T. Kienzle

Mut des Trainers belohnt

Stuttgarts Trainer Hannes Wolf hatte im ersten Erstliga-Heimspiel des VfB seit einem 1:3 ausgerechnet gegen Mainz am 14. Mai 2016 die ehemaligen Nationalspieler Badstuber und Aogo in seine Startelf beordert. Eine Maßnahme, die sich auszahlen sollte. Badstuber spielte zentral in einer Dreierkette und versuchte neben seiner Abwehrarbeit, von hinten das Spiel aufzubauen. Dies gelang nicht immer, weil Mainz früh presste.

Dennoch lieferte Badstuber einen starken Auftritt ab und dürfte sich mit seinem Siegtor direkt in die Herzen der VfB-Fans gespielt haben. Rechnen durfte Wolf bei seiner Kaderplanung für das Spiel nun wirklich nicht mit einem solchen Einstand von Badstuber - denn es war erst das zweite Bundesliga-Tor seiner Karriere überhaupt. Der langjährige Profi des FC Bayern machte damit den ersten Bundesliga-Erfolg des Aufsteigers nach 77 Wochen perfekt.

Rückkehr mit Hindernissen

Konsequent auch im Zweikampf mit Yoshinori Muto (l.)Bild: picture-alliance/dpa/D. Calagan

Auch defensiv übernahm Badstuber ohne Schwierigkeiten die Rolle als Organisator. Und wie groß war noch vor Wochen die Kritik an dessen Verpflichtung. Anfang August wechselte der Innenverteidiger erst nach tagelangen Verhandlungen zu den Schwaben. Von 2000 bis 2002 hatte der gebürtige Allgäuer bereits in der Jugend für den VfB gespielt.

Es war der letzte Deal von Sportvorstand Schindelmeiser, der unmittelbar darauf vom Stuttgarter Aufsichtsrat seiner Aufgaben entbunden wurde. "Niemand sollte seine Wurzeln vergessen und auch ich habe das nie getan. Der VfB war und ist etwas Besonderes für mich und hat mich emotional sofort wieder gepackt", sagte Badstuber bei seiner Vorstellung.

Neues Kapitel begonnen

In der Rückrunde der vergangenen Saison war er vom FC Bayern an Schalke 04 ausgeliehen worden. Der Vertrag beim Rekordmeister lief dann am Saisonende aus, auch Schalke war an einer Weiterbeschäftigung nicht interessiert. Badstuber, der lange Zeit immenses Verletzungspech hatte, war für den VfB deshalb ablösefrei.

Er sei von seiner Einstellung und Entwicklung so weit, "ein neues Kapitel zu beginnen, hinter die vergangenen Jahre einen Haken zu machen und nach vorne zu blicken." Sportlich seien auf jeden Fall "noch einige Jahre auf Top-Level möglich", betonte Badstuber vor drei Wochen. Und genau das stellte er jetzt gegen Mainz unter Beweis. Dennoch blieb er nach "seinem" Spiel gewohnt bescheiden. "Das muss uns für heute zufrieden stellen, aber wir haben noch einige Arbeit zu leisten", sagt der Matchwinner. Eins ist indes festzuhalten, Holger Badstuber ist in seiner alten Heimat angekommen.

 ck/mrl (sid, dpa)

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