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Politik

Hollande: IS-Kämpfer nicht entkommen lassen

20. Oktober 2016

Minister aus rund 20 Ländern beraten in Paris über die Strategie gegen den IS im Irak und die Zukunft von Mossul. Gastgeber Präsident Hollande mahnte, den Blick nicht nur auf den militärischen Erfolg zu richten.

Paris Discussion on the future of Mosul city post-Islamic State
Präsident Hollande bei der Begrüßung des irakischen Außenministers Ibrahim al-Dschafari (r.) in Paris Bild: picture-alliance/dpa/R. Duvignau

Die Schlacht um Mossul im Norden des Irak werde "auf militärischer Ebene lang sein", und sie müsse sorgfältig angegangen werden, sagte Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande zum Auftakt der Pariser Ministerkonferenz. Eindringlich warnte er, die Flucht der Dschihadisten des sogenannten "Islamischen Staats" (IS) aus ihrer Bastion Mossul nach Rakka, ihre letzte Hochburg in Syrien, zu verhindern. Terroristen dürften nicht an andere Orte gelangen und von dort aus ihre Aktionen weiterführen. Die US-Armee hatte am Mittwoch erklärt, seit Beginn der Offensive hätten sich mehrere IS-Anführer aus Mossul abgesetzt.

Wer wird Mossul in Zukunft beherrschen?

Letztendlich entschieden werde der Kampf um Mossul damit, dass man auch die politische Zukunft der zweitgrößten irakischen Stadt sichere, führte Hollande aus. Man müsse auch denen, die geflohen seien und den IS-Terror fürchteten, neue Hoffnung geben. Die internationale Gemeinschaft habe die Pflicht, Mossul nach der Vertreibung des IS eine "friedliche, organisierte" Struktur zu ermöglichen. Angesichts der verschiedenen Gruppierungen und Religionen in der Region mahnte er, sich insbesondere für die Durchsetzung der Menschenrechte stark zu machen. Erst wenn dies gelinge, habe man "nicht nur die Schlacht, sondern auch den Krieg gewonnen", so der französische Präsident. 

 

Kurdische Einheiten nahe Baschika beschießen IS-Stellungen mit Raketenwerfern Bild: Getty Images/AFP/S. Hamed

Der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi berichtete per Videobotschaft nach Paris, seine Armee rücke "schneller auf Mossul vor als erwartet und geplant". Er versprach, seine Regierung werde den Geflohenen helfen und ungeachtet der Kampfhandlungen "humanitäre Korridore" öffnen. Al-Abadi lobte die Unterstützung der Offensive durch die unterschiedlichen Fraktionen, darunter auch die kurdischen Peschmerga. Der gemeinsame Kampf gegen den Terrorismus habe den Irak "näher an die völlige Einheit" gebracht, meinte der Premier.      

Drei Fronten 

Die irakische Armee und ihre Unterstützer setzten ihren Angriff auf Mossul den vierten Tag in Folge fort. Sie rückten in einer großangelegten Operation aus drei Richtungen auf die Stadt vor und sollen weitere Dörfer eingenommen haben. Das Oberkommando der Peschmerga in Erbil erklärte, Ziel sei es, strategisch wichtiges Gebiet unter Kontrolle zu bringen und die "Schlinge um den IS" zuzuziehen. Im Visier der Kurden sei jetzt die Kleinstadt Baschika, die man gedeckt durch Luftangriffe der Anti-IS-Koalition attackiere.   

Zum Einsatz kamen am Donnerstag auch von den USA ausgebildete Spezialeinheiten. Sie rückten mit Dutzenden schweren Geländewagen auf die Ortschaft Bartella vor, die bis zur Invasion des IS von Christen bewohnt war. Ein Sprecher der Eliteeinheit sagte, die Dschihadisten leisteten mit Autobomben, Sprengsätzen an Straßen und Scharfschützen Widerstand. Außerdem setzten sie Artillerie ein.

SC/se (APE, afpe, rtre) 

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