Riesen-Panne bei der Oscarverleihung: Fälschlicherweise wurde "La La Land" als Gewinner der Kategorie "Bester Film" vorgelesen, gewonnen hatte aber "Moonlight".
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Roter Teppich für die Oscar-Verleihung
Alles was Rang und Namen in der Filmbranche hat, schritt über den roten Teppich des Dolby Theatre in Los Angeles. Die Oscar-Verleihung ist das wichtigste Event in Hollywood. Hier die wichtigsten Gewinner und Verlierer.
Bild: Getty Images/K. Winter
Grandioser Erfolg für Emma Stone
Die junge US-Schauspielerin konnte den begehrten Oscar in der wichtigen Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" entgegen nehmen. Mit ihren 28 Jahren ist sie damit eine der jüngsten Oscar-Gewinnerinnen. Ausgezeichnet wurde sie für ihre Rolle in dem Musical "La La Land", das mit 14 Nominierungen ins Rennen um die Oscars ging.
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Bester Film: "Moonlight"
In gleich acht Kategorien war der Film nominiert, drei bekam er am Ende. Regisseur Barry Jenkins nahm sogar den den wichtigsten Preis des Abends entgegen: Bester Film 2017. "Moonlight" basiert auf einem Stück von Tarell Alvin McCraney und hat einen stark autobiografischen Hintergrund.
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Bester Schauspieler: Casey Affleck
Damit ist er endgültig aus dem Schatten seines berühmten Bruders Ben Affleck herausgetreten. Casey Affleck konnte für seine Rolle in "Manchester by the Sea" den Oscar für die Kategorie "Bester Hauptdarsteller" entgegen nehmen. Der Film ist ein wuchtiges Drama um Trauer und Schuld - und das große Schweigen der Männer. Buch und Regie: Kenneth Lonergan.
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Strahlender Oscargewinner
Der US-amerikanische Schauspieler Mahershala Ali zeigte sich überglücklich, aber auch gerührt über die hohe Auszeichnung seiner Schauspielarbeit. Er bekam den Oscar als bester Nebendarsteller für seine vielschichtige Rolle als Drogendealer mit Herz in dem Film "Moonlight", der den Oscar in der Kategorie "Bester Film" gewonnen hat.
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Oscar für Viola Davis
Die US-amerikanische Schauspielerin war tief bewegt, als sie die begehrte Oscar-Trophäe für die beste Nebendarstellerin in dem Film "Fences" entgegen nahm. Unter Tränen sprach sie ihre Dankesrede, die sie auch ihren Kindern widmete, die sie das Leben gelehrt hätten. Sie gehört zu den Kritikerinnen an der häufig klischeehaften Rollenauswahl für afroamerikanische Schauspielerinnen.
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Auslands-Oscar für "The Salesman"
Der Oscar für den besten fremdsprachigen Film geht in diesem Jahr an den iranischen Film "The Salesman" von Regisseur Asghar Farhadi. Aus Protest gegen den von US-Präsident Donald Trump verhängten Einreisestopp für Muslime ist der bekannte Regisseur nicht zur Oscarverleihung gereist ist. Er ließ stellvertretend eine Erklärung bei der Galaveranstaltung in Hollywood verlesen.
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Kein Oscar für Maren Ade
Die deutsche Regisseurin musste die letzten Tage in Hollywood einen wahren Marathon an Interviews, Briefings und Fototerminen durchlaufen. Zuletzt war sie Ehrengast im edlen Samuel Goldwyn Theatre, wo sie ihren nominierten Film "Toni Erdmann" einem ausgewählten Publikum präsentieren durfte. Bei der Oscarverleihung ging der äußerst erfolgreiche Film aus Deutschland leer aus.
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Oscar für die beste Musik: La La Land
Sie durften sich schon mal stellvertretend über einen Oscar in der Kategorie "Beste Musik" für ihr Erfolgsmusical "La La Land" freuen. Schauspielerin Emma Stone und ihr Filmpartner Ryan Gosling warteten gespannt auf der Bühne der Oscar-Gala auf die nächsten Preise.
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Ehren-Oscar für Jackie Chan
In mehr als 150 Filmen hat er mitgespielt, sein Name ist bereits Hollywood-Legende. Die Film-Akademie in Los Angeles hat Actionstar Jackie Chan (62) dafür den Ehrenoscar verliehen. Chan stammt aus Hongkong und begann seine Karriere schon als Kind. Inzwischen arbeitet er auch als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor.
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Oscars für Dokumentar-Filmer
Regisseur Orlando von Einsiedel (rechts) und Produzentin Joanna Natasegara bedankten sich bei der Film-Akademie für die Auszeichnung. Der Dokumentarfilm "The White Helmets" dokumentiert die gefährliche Arbeit der Weißhelme im Bürgerkriegsland Syrien. Für beide Filmemacher auch ein trauriger Anlass: "Die Leute, die im Film vorkommen, sind gestorben", sagte von Einsiedel bei der Preisverleihung.
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Kinderstar Sunny Pawar
Vor ein paar Monaten war Sunny Pawar noch ein unbekannter Junge aus Indien. Jetzt ist er dank seiner Hauptrolle in dem Kinodrama "Lion" ein Nachwuchsstar, der sogar schon dem früheren US-Präsident Barack Obama die Hand geschüttelt hat. Sein Hollywood-Debüt öffnete ihm viele Türen. Für die Oscar-Verleihung hatte er sich richtig in Schale geschmissen. Einen Oscar bekam sein Film nicht.
Bild: Reuters/M. Blake
Reise nach Hollywood: Syrerin Hala Kamil
Der deutsche Dokumentarfilmer Marcel Mettelsiefen hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass die Syrerin Hala Kamil mit ihrem Flüchtlingspass in die USA einreisen konnte. Das deutsche Konsulat in Los Angeles half entscheidend mit, sagt er. Die vierfache Mutter ist die zentrale Figur in der Flüchtlings-Doku "Watani: My Homeland", die für einen Oscar nominiert war.
Bild: Reuters/M. Anzuoni
Europäischer Filmstar: Isabelle Huppert
In Europa hat sie bereits mehrere Preise bekommen, zuletzt den renommierten "César" in Frankreich. In der Riege erstklassiger Schauspielerinnen in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" konnte sie sich nicht durchsetzen: Gewonnen hat diesen Oscar die Schauspielerin Emma Stone. Auch Natalie Portland und Meryl Streep gingen damit leer aus.
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"And the Oscar goes to..."
Hier waren sie drin: die Briefumschläge - natürlich verschlossen - mit den diesjährigen Oscar-Entscheidungen der Academy of Motion Picture Arts and Science in Hollywood. Kurz vor der Gala wurden sie aus den streng bewachten Koffern herausgenommen und erst auf der Bühne geöffnet - live vor einem Millionenpublikum. Die Oscar-Verleihung in Hollywood wurde weltweit im Fernsehen übertragen.
Bild: Reuters/M. Blake
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Peinliche Panne bei der diesjährigen Oscarverleihung. In der Königskategorie der Oscars, dem besten Film, gaben Schauspieler Warren Beatty und Schauspielerin Faye Dunaway fälschlicherweise das Musical "La La Land" als Sieger bekannt. Doch dann korrigierte die US-Film-Akademie das umgehend: Der Film "Moonlight" habe den Preis als bester Film gewonnen. Offenbar waren die Umschläge verwechselt worden. Die Macher des Musicals standen bereits auf der Bühne, als der Fehler bemerkt wurde.
Den wichtigen Oscar für die beste Regie konnte vorher US-Regisseur Damien Chazelle für sein Musical "La La Land" entgegennehmen. Damit wurde seine ausgezeichnete Regiearbeit für diesen außergewöhnlichen und sehr unterhaltsamen Film gewürdigt. Er ist der jüngste Regisseur, der jemals einen Oscar bekommen hat. Bester Hauptdarsteller ist in diesem Jahr Casey Affleck. Er gewann die blankpolierte Oscar-Trophäe für seine ergreifende Hauptrolle in dem Hollywood-Drama "Manchester by the Sea". Den Preis für die beste Hauptdarstellerin gewann Emma Stone in "La La Land".
Die erste Auszeichnung des Abends in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" ging an Mahershalan Ali für seine Rolle in dem Film "Moonlight" - damit ist der Afroamerikaner der erste muslimische Schauspieler, der einen Oscar gewinnt. Das Sozialdrama ging mit insgesamt acht Nominierungen als einer der großen Favoriten in das Rennen um die begehrten Oscars. Regisseur Barry Jenkins hat das Drehbuch selbst geschrieben, mit stark autobiografischen Zügen, wie er in mehreren Interviews sagte. Mahershalan (Jahrgang 1974) spielt darin einen knallharten Drogendealer mit großem Herzen.
Mahershala zeigte sich bei der Übergabe der glänzenden Oscarstatue sichtlich gerührt von der Ehrung. Seine Auszeichnung ist übrigens erst der fünfte Oscar für einen schwarzen Nebendarsteller in der langen Geschichte der Academy Awards.
Oscar für eine herausragende Schauspielerin: Viola Davis
Die nächste Überraschung: Die US-amerikanische Schauspielerin Viola Davis bekam den Oscar als beste Nebendarstellerin in dem Film "Fences". Damit setzte sie sich gegen Nicole Kidman und Michelle Williams durch. Unter Tränen bedankte sie sich für diese mutige Entscheidung der Academy und forderte alle auf, an ihren Träumen festzuhalten. Davis war an diesem Abend bereits die zweite afroamerikanische Person, die einen Oscar erhielt.
Damit machte die Academy Ernst mit ihrer Ankündigung, nach den #OscarSoWhite-Protesten des vergangenen Jahres etwas Grundlegendes in ihren Entscheidungsverfahren zu ändern. Damals hatten prominente schwarze Schauspieler dagegen protestiert, dass fast nur Weiße bei den Oscars berücksichtigt worden waren.
Auslandsoscar geht in den Iran
Der deutsche Erfolgsfilm "Toni Erdmann" von Regisseurin Maren Ade hat trotz aller Vorschusslorbeeren keinen Oscar bekommen. Als bester ausländischer Film wurde "The Salesman" des iranischen Regisseurs Ashgar Farhadi von der Academy ausgezeichnet. Es ist bereits sein zweiter Oscar, 2012 gewann er den Preis für seinen Kinofilm "Nader und Simin - eine Trennung".
Farhadi war aus Protest nicht zur Preisverleihung in die USA gekommen: "Meine Abwesenheit geschieht aus Respekt vor den Einwohnern meines Landes und den sechs anderen Ländern, denen durch den unmenschlichen Einreisestopp in die USA Verachtung entgegen gebracht wird", ließ er auf der Bühne verlesen.
Vertreten wurde er durch zwei sehr erfolgreiche Iraner, die seit langem in den USA leben. Anoushed Ansari (im Bild links), die die Zeilen auf der Bühne verlas, ist die erste Weltraumtouristin, Firouz Naderi (Bildmitte) iranischer Wissenschaftler und Leiter des Programms zur Erforschung des Sonnensystems.
Die Oscars sind die bedeutendste Auszeichnung der Filmindustrie. Seit 1929 werden sie in der US-Filmmetropole Hollywood verliehen, auch in diesem Jahr wieder im Dolby Theatre in Los Angeles. Moderiert wurde die Gala von Late-Night-Talker Jimmy Kimmel, der sich zum Auftakt der Veranstaltung ein paar derbe Scherze Richtung US-Präsident Trump nicht verkneifen konnte. Die von Trump öffentlich geschmähte Schauspielerin Meryl Streep, die in diesem Jahr erneut für einen Oscar nominiert war, begrüßte Kimmel mit einem besonderen Applaus. Und die Panne am Ende der Zeremonie nahm Kimmel auf sich: "Ich wusste, ich würde diese Show vermasseln. Ich verspreche, ich komme nie wieder."