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Reise

Orte, die erinnern und mahnen

Frederike Müller
26. Januar 2020

Buchenwald, Dachau oder Sachsenhausen, Holocaust-Mahnmal oder Denkmal für die Sinti und Roma und Homosexuellen - am 27. Januar wird der Holocaust-Gedenktag wieder viele Gäste in deutsche NS-Gedenkstätten ziehen.

Deutschland Gedenkstätte Buchenwald
Bild: picture-alliance/dpa/S. Kahnert

Das Holocaust-Mahnmal in Berlins Mitte steht unübersehbar für das Leid der sechs Millionen jüdischen Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden. In unmittelbarer Nähe, zwischen Reichstagsgebäude und Brandenburger Tor, befindet sich das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma, im Tiergarten das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen.

Alljährlich wird am 27. Januar an die Millionen Opfer der NS-Schreckensherrschaft zwischen 1933 und 1945 erinnert. Mit Gedenkkonzerten, Zeitzeugengesprächen und Führungen in den Gedenkstätten. Es ist der Tag, an dem das größte Konzentrationslager der Nationalsozialisten, Auschwitz im damals von Deutschland besetzten Polen, von sowjetischen Truppen befreit wurde.

Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in BerlinBild: Imago

2005 hat die UN-Vollversammlung diesen Tag zum weltweiten Holocaust-Gedenktag erklärt. In Deutschland wird das Datum bereits seit 1996 feierlich begangen.

Interesse an Mahnorten ungebrochen

Heute gibt es in Deutschland rund 300 Gedenkstätten, Gedenksteine oder -tafeln an authentischen Orten des Holocausts. Die ehemaligen Konzentrationslager haben 2018 mehr als 2,5 Millionen Gäste besucht. Fast alle Einrichtungen verzeichneten gleichbleibende oder steigende Besucherzahlen. 

Die größten ehemaligen Konzentrationslager in Deutschland sind auch für viele Touristen aus aller Welt ein wichtiges Ziel. Dazu zählt insbesondere Dachau bei München, das 2018 mit 900.000 Besuchern einen Besucherrekord vermeldete. Auch die Gedenkstätte Sachsenhausen nördlich von Berlin verzeichnete einen Zuwachs auf über 700.000 Besucher. Das ehemalige KZ Buchenwald bei Weimar hatte mit 500.000 Besuchern einen so starken Anstieg zu bewältigen, dass die Einrichtung laut einem Sprecher inzwischen an die Grenze ihrer Kapazitäten kommt.

AfD-Politiker unerwünscht

Im Vorfeld des Holocaust-Gedenktags 2019 hatte die Gedenkstätte Buchenwald erklärt, dass zur offiziellen Kranzniederlegung Politiker der Thüringer AfD unerwünscht seien. Die Gedenkstätte hatte den Schritt damit begründet, dass sich die Fraktion immer noch nicht von ihrem Rechtsaußen-Politiker Björn Höcke distanziere, der unter anderem das Holocaust-Mahnmal in Berlin als "Denkmal der Schande" bezeichnet hatte.


Besucherrekord: Berliner Holocaust-Mahnmal

02:22

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Schalten Sie auch den TV-Kanal der DW ein: Zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz senden wir am 27.1.2020  einen ganzen Tag lang Filme und Dokumentationen zum Thema. Auch die offizielle Gedenkstunde in Auschwitz wird dort live übertragen.  

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