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Politik

Schwuler Abgeordneter mit dem Tod bedroht

25. Januar 2019

Seit der Wahl des ultrarechten Jair Bolsonaro habe die Gewalt gegen sexuelle Minderheiten in Brasilien zugenommen, sagt der Abgeordnete Jean Wyllys. Aus Angst um sein Leben hat er das Land verlassen.

Brasilien Jean Wyllys
Bild: Getty Images/AFP/M. Pimentel

Permanente Todesdrohungen hätten sein Leben unerträglich gemacht, erklärte der schwule brasilianische Abgeordnete Jean Wyllys. Er hat deshalb das Land verlassen und will sein Mandat niederlegen. "Leben zu bewahren ist auch eine Strategie, um für bessere Zeiten zu kämpfen", schrieb der 44-jährige Politiker der Linkspartei PSOL auf Twitter.

Er sei aus Angst um sein Leben kaum noch aus dem Haus gegangen. Auch seine Familie sei bedroht worden, teilte der Abgeordnete in einem Brief mit, den seine Partei veröffentlichte.

Der Tageszeitung "Folha de Sao Paulo" sagte Wyllys, es sei nicht die Wahl des ultrarechten Jair Bolsonaro zum brasilianischen Präsidenten als solche, die ihn zu seinem Schritt veranlasst habe. Vielmehr habe nach Bolsonaros Wahlsieg im Oktober die Gewalt gegen Mitglieder der LGBT-Community (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender) zugenommen.

Der frühere Armeeoffizier Bolsonaro, der immer wieder mit schwulenfeindlichen Äußerungen aufgefallen ist, hatte das Präsidentenamt zu Jahresanfang angetreten. In seiner Zeit als Abgeordneter waren er und Wyllys immer wieder aneinandergeraten. 

Die Pressestelle des Parlaments erklärte, Wyllys habe sein Mandat noch nicht formell abgelegt. Sein Büro sagte allerdings, er wolle dies tun und bis auf Weiteres nicht nach Brasilien zurückkommen. Angaben zum Aufenthaltsort des Abgeordneten machte sein Büro nicht.

jv/as (afp, rtr)

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