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PolitikHonduras

Honduras eröffnet Botschaft in China

11. Juni 2023

Honduras hatte erst im März seine jahrzehntelangen Beziehungen zu Taiwan beendet. Für die außenpolitische Seitenwende nennt das mittelamerikanische Land einen triftigen Grund.

Honduras Präsidentin Xiomara Castro besucht China
Honduras Präsidentin Xiomara Castro ist derzeit auf Besuch in ChinaBild: HONDURAS PRESIDENCY/REUTERS

Honduras hat nach dem Bruch der diplomatischen Beziehungen mit Taiwan eine Botschaft in Peking eröffnet. Wie chinesische Staatsmedien berichteten, wurde die Botschaft vom chinesischen Außenminister Qin Gang und seinem honduranischen Amtskollegen Eduardo Enrique Reina eingeweiht.

Erst am 5. Juni hatte China seine Botschaft in Tegucigalpa in Honduras eröffnetBild: Orlando Sierra/AFP/Getty Images

Derzeit hält sich auch die Präsidentin des mittelamerikanischen Landes, Xiomara Castro, zu einem fünftägigen Besuch in China auf. Nach einer ersten Station in Shanghai wird die linke Politikerin in der Hauptstadt Peking auch mit Staats- und Parteichef Xi Jinping zusammentreffen.

Honduras erhofft sich von China Investitionen in Milliardenhöhe

Die Regierung von Honduras hatte im März die Beziehungen zur demokratischen Inselrepublik Taiwan zugunsten Pekings abgebrochen. Mit dem Seitenwechsel will Castro die Kooperation ihres zehn Millionen Einwohner zählenden Landes mit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ausbauen.

Vize-Außenminister Antonio Garcia erklärte, man müsse sich China zuwenden, "um die großen Projekte zu erkunden, die China uns geben kann". Die Volksrepublik könne rund zehn Milliarden Dollar in Honduras investieren, was für die einheimischen Arbeiter großartig wäre.

Weltweit gibt es nur noch 13 meist kleinere Länder, die diplomatische Beziehungen zu Taiwan unterhalten. China betrachtet die demokratische Inselrepublik als Teil der Volksrepublik und versucht, Taiwan mit seiner Ein-China-Doktrin international zu isolieren. Danach dürfen Länder, die diplomatische Beziehungen zu China unterhalten wollen, keine offiziellen Kontakte zu Taipeh pflegen.

China betreibt laut US-Vertreter seit Jahren Geheimdiensteinheit auf Kuba

Kontakte hat China offenbar sehr intensiv zu Kuba gepflegt. Nach Angaben eines Vertreters des Weißen Hauses betreibt Peking seit Jahren eine Geheimdiensteinheit auf dem karibischen Inselstaat. "Dies ist in Geheimdienstunterlagen gut dokumentiert", sagte der US-Beamte, der anonym bleiben wollte.

Bei Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden seien dessen Dienste über Pekings Bemühungen unterrichtet worden, ihre Infrastruktur besonders für die Spionage weltweit auszubauen. Die Bemühungen hätten auch Einrichtungen zur Nachrichtengewinnung auf Kuba umfasst. Im Jahr 2019 seien die dortigen chinesischen Einrichtungen ausgebaut worden.

Die US-amerikanische Botschaft in HavannaBild: Alexandre Meneghini/REUTERS

In den vergangenen Tagen hatten US-Medien darüber berichtet, dass China und Kuba eine heimliche Vereinbarung zum Bau einer chinesischen Spionagestation in dem Karibikstaat geschlossen hätten. Für die Erlaubnis zum Bau der Station wolle China dem kommunistisch regierten Inselstaat mehrere Milliarden Dollar zahlen. Kuba hatte diese Medienberichte vehement zurückgewiesen.

pg/sti (dpa, rtr, afp)

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