1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
PolitikAsien

Hongkong: Standhafter Aktivist muss in Haft

23. November 2020

Der wegen seiner Teilnahme an Protesten in Hongkong angeklagte Menschenrechtler Joshua Wong steht zu seinen Aktivitäten. Wenn ihm Eintreten für die Demokratie vorgeworfen werde, bekenne er sich vor Gericht schuldig.

Die Hongkonger Demokratie-Aktivisten Agnes Chow, Ivan Lam und Joshua Wong auf dem Weg ins Gericht
Die Hongkonger Demokratie-Aktivisten Agnes Chow, Ivan Lam und Joshua Wong auf dem Weg ins GerichtBild: Isaac Wong/SOPA Images/ZUMA Wire/picture alliance

Er habe sich wie seine Mitangeklagten Agnes Chow (im Bild links) und Ivan Lam (Mitte) dazu entschieden, "in allen Anklagepunkten auf schuldig zu plädieren", sagte Wong zu Prozessbeginn vor dem Gerichtsgebäude in Hongkong. "Es würde mich nicht überraschen, wenn ich heute sofort inhaftiert werde." Und genau so kam es dann auch. 

Das Gericht habe angeordnet, dass die drei Angeklagten bis zum Ende des laufenden Prozesses am kommenden Mittwoch nicht mehr auf freiem Fuß bleiben dürften, sagte ein Sprecher Wongs.

Aufgeben wollen wir nicht

"Wir werden weiter für die Freiheit kämpfen und jetzt ist nicht Zeit für uns, vor Peking zu kuschen und aufzugeben", hatte der 24-Jährige Wong zuvor gesagt. Die drei bekannten Demokratie-Aktivisten sind wegen nicht genehmigter Proteste vor der Hongkonger Polizeizentrale angeklagt.

Wong muss bei einer Verurteilung mit einer Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen. Zudem ist er wegen eines Verstoßes gegen das Vermummungsverbot und der Teilnahme an nicht genehmigten Kundgebungen im Oktober 2019 und Juni 2020 angeklagt.

2019 hatte es in Hongkong monatelang Massenproteste gegen den zunehmenden Einfluss Pekings gegeben. Mehr als 10.000 Menschen wurden festgenommen. Seitdem haben die Hongkonger Behörden ihr Vorgehen gegen die Demokratiebewegung massiv verschärft.

Seit Juni können sie auch auf ein von Peking verabschiedetes sogenanntes Sicherheitsgesetz zurückgreifen. Es erlaubt den Behörden in Hongkong ein hartes Vorgehen gegen alle Aktivitäten, die nach ihrer Auffassung die nationale Sicherheit Chinas bedrohen.

haz/rb (afp, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen