1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Aktivist Wong aus Thailand ausgewiesen

5. Oktober 2016

Joshua Wong ist das Gesicht der Demokratiebewegung in Hongkong. Der 19-Jährige sollte bei einer Veranstaltung einer Universität in Bangkok sprechen. Er kam jedoch nur bis zum Flughafen - dann musste er wieder zurück.

China Hong Kong - Joshua Wong am Flughafen in Hong Kong
Bild: Gilberto Fontes

Der Hongkonger Studentenführer Joshua Wong war direkt nach seiner Ankunft am internationalen Flughafen Bangkok festgehalten geworden, wie ein thailändischer Aktivist mitteilte. Wongs Demosisto-Partei erklärte nun, Wong sei wieder auf dem Rückflug nach Hongkong. Ein Vertreter der thailändischen Einwanderungsbehörde sagte, es habe eine "Anweisung" zur Festnahme Wongs vorgelegen. Warum Wong die Einreise verweigert wurde und von wem die Anweisung stammte, sagte er allerdings nicht.

Facebook-Post von Wongs Partei DemosistoBild: Facebook/Demosisto

Studenten protestieren gegen Wongs Ausweisung

Der 19-jährige Wong, der 2014 einer der Wortführer der Demokratiebewegung in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong war, wollte in Thailand an einer Veranstaltung zum 40. Jahrestag der blutigen Niederschlagung von Studentenprotesten 1976 teilnehmen, die als Thammaset-Massaker bekannt wurde. Auf einem Universitätsgelände in Bangkok protestierten einige dutzend Studenten gegen die Ausweisung Wongs.

Steckt Peking hinter der Aktion

Beobachter in der thailändischen Hauptstadt vermuten, dass China hinter der Ausweisung stehe.  "Die thailändische Militärregierung ist in der Vergangenheit bereits vor China in die Knie gegangen", sagte der Politikwissenschaftler Thitinan Pongsudhirak von der Chulalongkorn-Universität. Er verwies auf den Fall von mehr als hundert Uiguren, die im vergangenen Jahr aus China geflohen waren und ebenfalls von den thailändischen Behörden ausgewiesen worden waren. Die Ausweisung Wongs werde sich als "kontraproduktiv" erweisen, sagte Thitinan, weil sie die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit hervorrufe.

Studentenführer verärgert Festland-China

Wong, der in der nächsten Woche seinen 20. Geburtstag feiert, war einer der Studentenführer hinter den großen pro-demokratischen Straßenprotesten vor zwei Jahren. Im August hatte ihn ein Hongkonger Gericht wegen seiner Beteiligung an den Demonstrationen zu 80 Sozialstunden verurteilt. Seine Partei Demosisto hatte sich Anfang des Jahres gegründet. Sie setzt sich für ein Referendum über den zukünftigen Status der ehemaligen britischen Kronkolonie ein. Es geht um eine mögliche Unabhängigkeit von Festlandchina.

fab/stu/cw (dpae, APE, rtre)

 

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen