Hot vs. Cool – Die Gefahren von heißen und kalten Getränken
Marie Charlotte Gleißner
23. August 2017
Bist du ein hotter Teetrinker oder eher der coole Typ mit einem eiskalten Bier in der Hand? Beides hat seine Nachteile. Neue Ergebnisse der Forschung und die Aufklärung eines Vorurteils.
Anzeige
Hot
Draußen rieselt leise der Schnee und du musst schon früh zur Arbeit hetzten. Trotzdem würdest du gerne noch einen Schluck von deinem noch viel zu heißen Tee nehmen. Egal, denn du bist einfach hot! Was sagen die Wissenschaftler dazu?
Forscher haben in einer neuen Studie herausgefunden, dass zu heiße Getränke Krebs auslösen können. In dem Versuch haben die Wissenschaftler der Teheraner Universität, die Daten von 300 Speiseröhrenkrebs-Patienten, mit denen von gesunden Menschen verglichen. Alle erkrankten Patienten tranken im Durchschnitt täglich einen Liter schwarzen Tee. Mediziner vermuten, dass Flüssigkeiten über 70 Grad die Oberfläche der Speiseröhre verletzten.
Als wäre das nicht schon genug: Das Trinken von zu heißem Tee kann außerdem die Geschmacksknospen zerstören, Nasenbluten begünstigen und zu Zahnschäden führen:
Zuerst zum Geschmacksempfinden: Die empfindlichen Geschmacksknospen befinden sich mit all ihren Sinneszellen in der Mundschleimhaut und sind der Hitze somit direkt ausgesetzt.
Mögliches Nasenbluten nach dem Teetrinken kommt vom heißen aufsteigenden Dampf. Der kann die Blutgefäße in der Nase erweitern und sie so empfindlicher machen.
Zahnschäden entstehen wiederum, wenn durch starke Temperaturunterschiede kleine Risse in der Zahnoberfläche entstehen. Dadurch können die Zähne schmerzempfindlicher werden.
Wenn man also durchs Fenster beobachten kann, dass sich draußen die Schneeflocken auf dem Boden ablegen - lieber noch etwas warten bis der Tee sich etwas abkühlt.
Mediziner empfehlen mindestens vier Minuten Geduld zu haben und den Tee nur warm zu genießen. Und richtig abgekühlter Tee kann, laut französischer Forscher, sogar die Lebenserwartung erhöhen. Doch das ist eine andere Geschichte.
Cool
Sich an heißen Sommertagen mit einem eiskalten Getränk zu erfrischen – das ist cool.
Aber dem Körper fällt es gar nicht leicht, das gekühlte Getränk dann auch zu verarbeiten. Er muss es erst wieder auf Körpertemperatur aufheizen, damit er die Flüssigkeit aus dem Verdauungstrakt aufnehmen kann.
Dabei verbraucht er viel Energie - mit dem paradoxen Ergebnis, dass ein gekühltes Getränk bewirkt, dass dem, der Erfrischung sucht, eher noch wärmer wird. Eiskalte Flüssigkeit in seinen erhitzten Körper aufzunehmen, ist also eine Belastung und keine Erfrischung. Zum Abkühlen ist es definitiv das Falsche.
Kleine Schlücke eines körperwarmen Getränks hingegen, können erfrischend wirken. Auf der Haut entsteht durch die Flüssigkeitszufuhr und den Schweiß eine Verdunstungskälte, die den Kreislauf nicht zusätzlich belastet und den Körper kühlt.
Nicht ohne Grund wird oft in heißen Ländern viel Tee getrunken. Cheers!
Von Superfoods und Superkräften
Avocados, Chia-Samen, getrockneten Beeren und Co. machen derzeit als Superfoods Karriere. Aber was versprechen wir uns eigentlich von den exotischen Lebensmittel? Hier unsere zehn Favoriten.
Bild: Fotolia/S.HarryPhotography
Açai
Açai kommt aus Südamerika. Ganz langsam hat sich sie sich als Geheimtipp auf der ganzen Welt verbreitet, denn sie macht - so sagt man - schlank. Außerdem soll sie wegen ihrer reichlich enthaltenen Antioxidantien ein Jungbrunnen sein und Falten vorbeugen. Sportler versprechen sich durch die kleine, blaue Power-Frucht - zum Beispiel in solch einer Açai-Bowl - einen extra Energieschub.
Bild: DW/H. Fuchs
Avocado
Die Avocado gehört zu den fettreichsten Früchten der Welt, was sie aber nicht zum Dickmacher macht. Denn bei ihrem Fett handelt es sich um wertvolle ungesättigte Fettsäuren, die sich positiv auf den Cholesterinspiegel und das Herz-Kreislauf-System auswirken. Daneben enthält die birnenförmige Frucht viele Vitamine, die gut für Haut und Haare sein sollen, fürs Immunsystem - und die Nerven.
Bild: Fotolia/fredredhat
Chia-Samen
Die kleinen Samen werden als echte Alleskönner beworben: Sie besitzen einen hohen Proteingehalt und sind reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Die Mayas und Azteken sollen das schon vor 5000 Jahren zu schätzen gewusst haben. Allerdings sind die kleinen Samen nicht wirklich lecker, sondern eher geschmacksneutral. Chia-Fans essen sie als Pudding, Gel oder pur - einfach übers Essen gestreut.
Bild: Colourbox
Goji-Beeren
Superlative lassen sich bei Superfoods wohl kaum vermeiden, deshalb hier der nächste: Die Goji-Beere gehört angeblich zu den gesündesten Früchten der Welt. Sie soll das Immunsystem und Herz stärken, bei Bluthochdruck helfen, Energie spenden - und jung halten, zum Beispiel gut für Augen und Haut sein.
Bild: imago/Xinhua
Grünkohl
Ganz langsam mausert sich der Grünkohl auch bei uns vom Außenseiter zum Trendgemüse. In den USA hat der Grünkohl - Kale - schon länger einen guten Ruf. Es gibt Kale-Smoothies, Kale-Salad, Kale-everything. Grünkohl ist eine Vitaminbombe: 100 Gramm reichen aus, um unseren Tagesbedarf an Vitamin C zu decken. Dazu kommt reichlich Vitamin A und Mineralstoffe wie Eisen und Calcium.
Bild: picture alliance/dpa
Heidelbeeren
Die Saison der dunkelblauen Beeren beginnt hierzulande im Juli. Heidelbeeren gelten als entzündungshemmende Vitaminbomben. Schon die alten Griechen und Römer sollen sie gegen Darmerkrankungen eingesetzt haben. Im Gegensatz zu der südamerikanischen Açai-Frucht haben sie nur wenig Kalorien und kaum Fett. Aber: Sie sollen denselben Anti-Aging-Effekt haben.
Bild: picture-alliance/dpa
Ingwer
Bei Magen-Darm-Erkrankungen wirkt der Ingwer vor allem durch seinen wärmenden Effekt. Dadurch soll die Durchblutung im Darm verbessert werden. Entzündungen können abheilen, die Darmschleimhaut erholt sich. Getrocknet kommt die wärmende Wirkung vom Ingwer besser zur Geltung. Wenn er frisch ist, kommt eher seine Schärfe zum Tragen, was zum Beispiel zur Abwehrstärkung besonders wichtig ist.
Bild: Fotolia/kostrez
Kurkuma
Kurkuma ist seit Jahrtausenden eines der wichtigsten indischen Gewürze, unter anderem Bestandteil von Currypulver. Die ingwerähnliche Pflanze gilt als heilig und gehört an fast jedes Essen, da es die Speisen bekömmlicher macht und die Verdauung fördert. Doch Kurkuma soll noch mehr können: den Cholesterinspiegel senken, antioxidativ wirken und gut gegen Entzündungen sein.
Bild: picture-alliance/Arco Images GmbH
Mandeln
Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte, sollte täglich ein paar Mandeln knabbern. Das soll Hungerattacken vorbeugen, sich positiv aufs Herz auswirken und das Risiko für Diabetes Typ 2 und Alzheimer mindern. Außerdem ist das Fett der Mandel ebenso wie das der Avocado: von der guten Sorte!
Bild: Fotolia
Quinoa
Der aus Südamerika stammende Quinoa (ausgesprochen "kienwah") wird auch Inka-Korn, Anden-Hirse oder Peru-Reis genannt. Er gilt als eine der wohl besten pflanzlichen Eiweißquellen weltweit. Die kleinen Körner enthalten alle neun essenziellen Aminosäuren, krankheitsbekämpfende Antioxidantien, sind glutenfrei und reich an Mineralien.