1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Hunderte Flüchtlinge sitzen auf Schiffen fest

12. August 2019

Das Rettungsschiff "Ocean Viking" hat weitere 105 Flüchtlinge aus Seenot gerettet. Damit sind jetzt auf zwei Seenotschiffen über 500 Migranten auf dem Mittelmeer unterwegs, die auf eine Einfahrt in sichere Häfen warten.

Seenotrettung "Ocean Viking" rettet weitere Migranten
Bild: Getty Images/AFP/A. Chaon

Die Rettung, 40 Seemeilen von der libyschen Küste entfernt, sei dadurch erschwert worden, dass das Boot der Flüchtlinge gerade sank, als sich die "Ocean Viking" näherte. Bei den Geretteten habe es sich ausschließlich um Männer gehandelt. Die meisten von ihnen stammten aus dem Sudan, 29 von ihnen waren minderjährig.

Es ist die vierte Rettungsaktion der "Ocean Viking", die nun 356 Flüchtlinge an Bord hat und einen sicheren Hafen sucht - ausgelegt ist das Seenotrettungsschiff für 200 Menschen. Das Schiff wird gemeinsam von den Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen betrieben. 

"Open Arms" bereits seit zehn Tagen unterwegs

Die maltesischen Behörden, die die "Ocean Viking" vor der jüngsten Rettungsaktion kontaktiert hatte, weigern sich, Flüchtlinge von Bord des Schiffs an Land zu lassen. Am Samstag hatte Malta mitgeteilt, das Land wolle aber 39 Menschen vom Rettungsschiff "Open Arms" aufnehmen, das ebenfalls einen Hafen zum Anlegen sucht. An Bord der "Open Arms" befinden sich derzeit etwa 150 Gerettete, einige von ihnen bereits seit zehn Tagen.

Auch das spanische Rettungsschiff "Open Arms" wartet bereits seit zehn Tagen auf die Zuweisung eines Hafens Bild: picture-alliance/dpa/Sea Watch/F. Bungert

Italiens Innenminister Matteo Salvini von der rechtsextremen Lega-Partei wiederholte "das absolute Verbot für diese beiden ausländischen Schiffe, in italienische Hoheitsgewässer einzudringen". Für sie sollten Häfen in "Frankreich, Spanien oder Norwegen" geöffnet werden.

Urteil: Salvini darf keine Fotos veröffentlichen

Unterdessen erreichte die deutsche Seenotrettungsorganisation Mission Lifeline einen juristischen Erfolg gegen den italienischen Innenminister. Das Landgericht Frankfurt am Main erließ eine einstweilige Verfügung gegen den italienischen Vize-Regierungschef Salvini, wie die Organisation in Dresden mitteilte. Demnach darf Salvini nicht mehr Fotos von Friedhold Ulonska - einem Besatzungsmitglied - im Internet veröffentlichen.

Salvini hatte am 28. Juni ein Foto von Ulonska im Onlinedienst Twitter veröffentlicht und in dem zugehörigen Kommentar deutsche Seenotretter kritisiert. Laut Mission Lifeline droht Salvini nun ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro oder Ordnungshaft von bis zu sechs Monaten, wenn Salvini über das Internet ein Foto von Ulonska erneut in Deutschland öffentlich zugänglich macht. 

nob/haz (afp, ap, dpa)

Mittelmeer: Seenotrettung aus der Luft

03:52

This browser does not support the video element.

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen