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Politik

Flüchtlinge stürmen spanische Exklave Ceuta

31. Oktober 2016

Es war der größte Massenansturm der vergangenen Jahre. Das Ziel der Migranten: ein politisch umstrittener Flecken, der zur Europäischen Union gehört, und das, obwohl er in Nordafrika liegt.

Afrika Europa spanische Enklave Ceuta - Flüchtlinge
Bild: Reuters/M. Martin

Mehr als 220 afrikanische Flüchtlinge haben die Sperranlage zwischen Marokko und der spanischen Exklave Ceuta überwunden. Bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften, die das Vordringen der Flüchtlinge verhindern wollten, wurden nach Angaben der Präfektur von Ceuta mindestens 32 Migranten und drei Zivilgardisten verletzt.

Die Flüchtlinge aus Ländern südlich der Sahara wurden in ein Auffanglager gebracht, wo ihre Fälle geprüft werden sollen, wie ein Sprecher der Zivilgarde sagte. Dabei gehe es um die Frage, ob sie asylberechtigt seien. Nach einigen Flüchtlingen, die in die umliegenden Hügel entkamen, werde noch gesucht.

Es begann im Morgengrauen

Kurz vor sieben Uhr morgens habe der Massenansturm begonnen, meldet die staatliche spanische Nachrichtenagentur Efe - mit 400 beteiligten Flüchtlingen war es der größte der vergangenen Jahre. Der letzte erfolgreiche Vorstoß von Migranten auf das Gebiet war im April registriert worden. Damals hatten 101 Menschen spanisches Territorium erreicht.

Abgeschirmt: Grenzzaun zwischen Marokko und dem spanischen Außengebiet Ceuta (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/J. Guerrero

Die beiden spanischen Exklaven Ceuta und Melilla haben die einzigen EU-Außengrenzen auf dem afrikanischen Kontinent. Beide Flecken werden vom angrenzenden Marokko beansprucht. Die Grenzanlagen bestehen aus zwei je sechs Meter hohen Zäunen, dazwischen erschwert ein Netz aus Stahlkabeln das Vorankommen. Trotzdem versuchen immer wieder Flüchtlinge, die Grenzen zu überwinden.

Zehntausende warten auf ihre Chance

In der Nähe der beiden Gebiete harren zehntausende Afrikaner vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara aus. Sie hoffen auf eine Gelegenheit, in die Europäische Union zu gelangen. Menschenrechtsorganisationen fordern regelmäßig von den UN und der EU, Druck auf Spanien auszuüben, damit Flüchtlinge einen Asylantrag stellen können, anstatt abgeschoben zu werden.

jj/uh (dpa, afp)

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