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Politik

Massive Luftangriffe erschüttern Süden Syriens

5. Juli 2018

Die Provinz Daraa ist eine der letzten Regionen Syriens, die von der Opposition gehalten werden. Verhandlungen zwischen Rebellen und Russland sind gescheitert. Nun wird die Gegend noch heftiger bombardiert.

Angriffe auf Daraa im Süden Syriens
Angriffe auf Daraa im Süden SyriensBild: Getty Images/AFP/M. Abazeed

Die syrische Luftwaffe hat zusammen mit ihrem Verbündeten Russland massiv Rebellenstellungen in der Provinz Daraa im Süden des Landes bombardiert. Seit dem Scheitern von Verhandlungen am Mittwochabend habe es mehr als 600 Angriffe gegeben, auch mit Fassbomben, teilte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Zuvor war es vier Tage lang relativ ruhig gewesen.

Oppositionelle Aktivisten bezeichneten die Lage als "höllisch". Bomben und Raketen "regneten" auf die Provinzhauptstadt Daraa und ländliche Gebiete im Osten der Provinz herunter, sagte der Aktivist Abu Omar al-Darawi der Deutschen Presse-Agentur.

Großoffensive auf Region seit Mitte Juni

Daraa ist eine der letzten Regionen in Syrien, die noch unter Kontrolle von Rebellen stehen. Die gleichnamige Stadt gilt als Ausgangspunkt des Aufstands gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad vor sieben Jahren.

Die syrische Armee hatte Mitte Juni eine Großoffensive in der Region gestartet, um nach eigenen Angaben gegen Terroristen vorzugehen. UN-Schätzungen zufolge mussten etwa 330.000 Menschen wegen der Kämpfe ihre Häuser verlassen und fliehen. Sie suchen Schutz an den Grenzen zu Jordanien und Israel.

Jordanien hält an Grenzschließung fest

Beide Nachbarn lehnen es allerdings ab, ihre Schlagbäume zu öffnen. Die jordanische Medienministerin und Regierungssprecherin Jumana Ghneimat sagte laut einem Bericht der staatlichen jordanischen Nachrichtenagentur Petra, die Schließung der Nordgrenze schütze Jordaniens Sicherheit und verhindere Risiken, die die Interessen des Landes gefährden.

UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi hatte Jordanien zuvor aufgerufen, den aus dem Süden Syriens fliehenden Menschen angesichts der unmittelbaren Gefahren vorübergehend Schutz zu gewähren. Das Land beherbergt schon rund eine halbe Million syrischer Flüchtlinge.

pg/bri (dpa, afp)

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