1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Katastrophe

Hunderte Tote durch Regen in Sierra Leone

14. August 2017

Massen an Schlamm, verschüttete Gebäude und eine Leichenhalle, deren Fassungsvermögen zu klein ist: Es sind erschütternde Bilder, die aus dem Westen Afrikas kommen. Die jährliche Regenzeit wird zur Katastrophenzeit.

Sierra Leone Schlammlawine
Kampf gegen Naturgewalten: Ein Einwohner bahnt sich den Weg durch Wasser und SchlammBild: Society For Climate Change Communication-Sierra Leone

Bei Überschwemmungen und einem Erdrutsch im westafrikanischen Sierra Leone sind mehrere hundert Menschen ums Leben gekommen. Nach jüngsten Angaben des örtlichen Roten Kreuzes gab es mehr als 350 Todesopfer, unter ihnen mehr als 100 Kinder, die bereits aus den Fluten geborgen wurden. In über 1000 verschütteten Häusern werden weitere Opfer befürchtet. Eine Quelle im Gesundheitsministerium sprach am Montagabend von bis zu 500 Toten. Ein Mitarbeiter der Leichenhalle sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Platz reiche nicht aus für alle Toten. Rettungskräfte sind weiter dabei, die Opfer zu bergen und Verschüttete im Wettlauf gegen die Zeit aus Geröllmassen zu befreien.Vizepräsident Victor Foh sagte, wahrscheinlich lägen hunderte Menschen noch im Wasser und unter den Erdmassen. Bei einem Großteil der Opfer soll es sich um Kinder handeln. Auf Bildern örtlicher Medien sind schlammbedeckte Wohnhäuser zu sehen, ebenso Menschen, die bis zum Bauch im Wasser stehen, während sie versuchen, die überspülten Straßen von Freetown zu überqueren. Medienberichten zufolge brach im Stadtteil Regent infolge des massiven Regens ein Teil eines Hügels ab.

Unbändige Fluten in den Straßen von FreetownBild: Twitter/jchitchen
Schlamm- und Wassermassen dringen in die Häuser einBild: picture-alliance/AP/Society 4 Climate Change Communication

Höhepunkt der Regenzeit

In Sierra Leone ereignen sich alljährlich Überschwemmungen in der Regenzeit, die im Mai beginnt und im August ihren Höhepunkt erreicht. Wegen der schlechten Bauweise vieler Häuser werden dabei immer wieder ganze Gebäude zerstört. Die Hauptstadt Freetown liegt auf einer Halbinsel neben einer Flussmündung. Die Stadt gilt aufgrund ihrer Niederschläge als einer der feuchtesten Orte der Welt.

jj/qu (dpa, afp, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen