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Hunderte Wale verenden am Strand

10. Februar 2017

Trauriges Bild an der Küste Neuseelands: Hunderte Grindwale sind gestrandet, rund 300 der Tiere bereits tot. Naturschützer rätseln: Warum hat es die Meeressäuger in großen Scharen an Land getrieben?

In Neuseeland sind über 400 Grindwale gestrandet
Bild: picture alliance/dpa/New Zealand Herald/AP/T. Cuff

Hunderte Wale in Gefahr

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Es ist eines der schlimmsten Walsterben in der Geschichte Neuseelands. An einem Strand in Farewell Spit, im nördlichsten Zipfel der neuseeländischen Südinsel in der Golden Bay, sind mehr als 400 Grindwale gestrandet. Bereits in den ersten Stunden seien etwa 300 Tiere gestorben, teilten die Behörden mit.

Verzweifelte Rettungsversuche

Mehrere hundert freiwillige Helfer versuchten, die Wale zurück ins Meer zu bugsieren - meist jedoch ohne Erfolg. Die Helfer streichelten die noch lebenden Wale, deckten sie zu und kippten Meerwasser über sie. Auf diese Weise wurde versucht, sie kühl zu halten und ihnen genügend Feuchtigkeit zu verschaffen.

Helfer kippen Wasser über die Grindwale und bedecken sie - meist jedoch vergeblichBild: Reuters/A. Phelps

Insgesamt zählte die neuseeländische Naturschutzbehörde DOC (Department of Conservation) an der Golden Bay 416 gestrandete Grindwale. Nur etwa 50 davon konnten zurück ins Meer bugsiert werden und schwammen dann davon. Mehrere Dutzend andere Tiere kehrten jedoch gleich wieder an den Strand zurück. Überall lagen Kadaver herum.

Vorbereitung auf "traumatische Phase"

Zeitweise trieben nach Angaben eines Ministeriumssprechers so viele Kadaver im Wasser, dass für die noch lebenden Tiere kaum noch Platz war: "Die toten, die herumtreiben, versperren ihnen den Weg ins offene Meer." Angesichts einer so großen Zahl verendeter Tiere sei davon auszugehen, dass die Grindwale, die noch leben, in einem schlechten Zustand seien. Man bereite sich deshalb auf eine "ziemlich traumatische kommende Phase" vor.

Hunderte Grindwal-Kadaver liegen am Strand der Golden Bay - warum ist noch völlig unklarBild: Reuters/A. Phelps

Gestörtes Echolot-System schuld?

Der genaue Grund für das Massensterben ist unklar. Die Walschutzorganisation Project Jonah äußerte die Vermutung, dass es eine Kombination aus ungewöhnlich hohen Temperaturen und Erkrankungen sein könnte. Bekannt sind Fälle, in denen viele Wale einem kranken Leittier ans Ufer folgten. Möglicherweise war auch das Echolot-System der Tiere gestört, durch Unterwasserlärm oder andere Faktoren.

An den Küsten Neuseelands stranden immer wieder Wale. Warum die Meeressäuger an Land schwimmen, ist unklar. Die größte Massenstrandung von Grindwalen in Neuseeland gab es 1918, als auf der abgelegenen Insel Chatham 1000 der Säuger landeten. 1985 strandeten 450 Grindwale in Auckland. Grindwale werden bis zu sechs Meter lang. Sie sind die häufigste Walart in neuseeländischen Gewässern.

vk/stu (dpa, afp)

 

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