Hunderttausende flüchten aus Krisengebiet
22. Mai 2009Angesichts der Not haben die Vereinten Nationen zu Spenden für die Menschen im Norden Pakistans aufgerufen. Das Ausmaß der Flüchtlingswelle sei außerordentlich, sagte am Freitag (22.05.2009) Martin Mogwanja, UN-Koordinator für humanitäre Hilfe.
Mehr als 160.000 Menschen sind in Auffanglager südlich der Kampfzone untergebracht. Die große Mehrheit sucht Zuflucht bei Angehörigen in anderen Regionen des Landes. Knapp 400 Millionen Euro werden nach Angaben der UN zur Linderung der Not benötigt.
Kämpfe gehen weiter
In der Krisenregion gehen die Kämpfe zwischen den Taliban und den pakistanischen Streitkräften unvermindert weiter. Die pakistanischen Truppen haben nach eigenen Angaben den Druck auf die islamischen Extremisten im Swat-Tal weiter erhöht. Nach Aussage eines Militärsprechers sind die regierungsnahen Truppen in der Stadt Mingora und im Seitental Piochar dabei, die Taliban einzukesseln. Die Militäraktionen im Swat-Tal sollen nur der Anfang sein. Pakistans Präsident Zardari will die Taliban so weit wie möglich in Richtung der afghanischen Grenze treiben. Am Freitag explodierte in der nordwest-pakistanischen Stadt Peshawar in der Nähe eines Kinos eine Autobombe. Mehrere Gebäude wurden zum Teil stark beschädigt.
Gipfel einberufen
Wegen der schweren Sicherheitsprobleme in der Region treffen sich die Präsidenten Afghanistans, Irans und Pakistans am Sonntag zu einem Dreier-Gipfel in der iranischen Hauptstadt Teheran. Pakistans Präsident Asif Ali Zardari werde dort schon am Samstag erwartet, kündigte der iranische Botschafter in Islamabad, Maschallah Schaken, am Freitag an.
US-Präsident Barack Obama hatte wiederholt angeregt, dass die Sicherheitsfragen in Afghanistan und Pakistan koordiniert angegangen und dass dabei auch andere Staaten wie der Iran einbezogen werden sollten. Der Iran nahm bereits Ende März an einer internationalen Afghanistan-Konferenz in Den Haag teil. (mbö/HF/fw/dpa/ap/rtr)